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Als ich am 9.Dez.2009 einen Neustart meines Blocks ‚ad experimentum‘ begonnen hatte, war mir noch nicht so recht klar, was ich genau mit diesem Blog wollte. Seitdem zeigt sich aber, dass der Blog zu einem wichtigen Ort der ‚Klärung von Gedanken‘ wird. Für andere zwar nicht unbedingt leicht lesbar hilft er mir selbst doch, trotz nahezu nicht vorhandener Zeit wichtige — z.T. komplexe – Gedanken erst einmal ‚festzuhalten‘. Wie von ‚unsichtbarer Hand‘ wurden im Laufe des Jahres ansatzweise Zusammenhänge sichtbar, die ohne diese Notizen im ‚diffusen Allgemein- und Unterbewusstsein‘, eingebettet in das ‚Rauschen des Alltags‘, kaum sichtbar geworden wären.
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Der Vortrag am 24.November 2010 bot Gelegenheit – auch hier trotz erheblicher Zeitknappheit – aus all den vielen Ideen ein Stück weiter einen Zusammenhang herauszustellen; ich habe den Eindruck, dass das Thema klarer wird. Würde mich jetzt jemand fragen, wie ich das Hauptthema des Blogs sehe, würde ich folgendes antworten:
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Primärer Ausgangspunkt für alles ist offensichtlich das Phänomen des LEBENS hier auf der Erde. Denn ohne die Tatsache, dass es dieses Leben in seinen vielfältigen Formen geben würde, würde ich nicht existieren, hätte ich keinen Körper, kein Bewusstsein…. wurde das bekannte physikalische Universum existieren, ohne dass ‚wir‘ es ‚wissen‘ würden.
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Wir Menschen als Mitglieder der Gattung homo sapiens (Der Begriff ‚Homo sapiens‘ wurde 1758 durch Carl von Linné in vollständig in Latein verfassten zehnten Auflage seines Werks ‚Systema Naturae‘ geprägt (eine digitale öffentliche Version ist über die Bayerische Staatsbibliothek in München zugänglich (http://www.bsb-muenchen-digital.de))) (Hinweise über Wikipedia.de) sind zwar ein genuiner Teil des alles umfassenden Lebens, fallen aber doch durch unsere spezielle ‚Geistigkeit‘ aus dem Gesamtbild heraus. Es sieht im Jahr 2010 nicht so aus, als ob wir Menschen bislang auch nur annähernd verstanden haben, was genau diese unsere ‚Geistigkeit‘ als erfahrbare Eigenschaft in diesem unseren fantastischen Körper genau ist, wie sie genau ‚funktioniert‘. Ein Verständnis dieser Geistigkeit führt vermutlich nicht nur zu einem besseren Verständnis dieser selbst sondern auch zu einem besseren Verständnis des Phänomen Lebens überhaupt und damit zu einem vertieften Verständnis der atomaren Materie bzw. der allem zugrunde liegenden Energie. Was letztlich diese ‚Energie‘ ist zeigt sich bislang nur durch das, was Energie bewirken kann, z.B. Leben hervorbringen.
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Drittens scheint mir die Frage nach Gott – und dem ‚letzten Sinn von allem‘ – auch in diesen Kontext zu gehören. Wenig Hilfe ist von den fanatisch-dogmatischen Anschauungsformen zu diesem Thema zu erwarten, weder von radikalen ‚Bekennern‘ noch von radikalen ‚Leugnern‘. Grundsätzlich ist aktuell nicht einmal klar, von welchem Standpunkt aus man überhaupt zur Frage Gottes sinnvoll Stellung nehmen kann. Die empirischen Wissenschaften scheitern bislang ja schon am Phänomen des Lebens selbst, erst recht an der subjektiven Form der erlebten Geistigkeit. Für die subjektive Seite des ‚Welterlebens‘ und der ‚Welterkenntnis‘ gibt es aber keine allgemein Wissenschaftsform noch eine allgemein anerkannte Institution, die hier Verbindliches sagen kann. In gewisser Weise sind wir hier alle auf uns selbst als Individuen zurückgeworfen, obgleich es genau diese subjektive Erfahrung ist, die uns charakterisiert, die uns zu dem macht, was wir als Menschen sind, in der wir letztlich eine tiefere Gemeinsamkeit besitzen.
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Und da sich all diese Themen innerhalb des uns bekannten physikalischen Universums bewegen wird man nicht umhin können, diesen speziellen Ort hinreichend zu untersuchen. Das neuerliche Reden der Physiker von ‚Multiversen‘, dass wir mit unserem Universum möglicherweise nur ein Universum unter zahllos vielen sind, erklärt nicht allzuviel. Denn, selbst wenn es viele Universen gäbe, die Grundsatzfragen nach dem rätselvollen Phänomen des Lebens schlechthin, nach der Besonderheit des Menschen, nach einem möglichen Gott werden dadurch in keiner Weise berührt und in keiner Weise beantwortet. Allerdings, aus einer Einsicht in diese Erkenntnisgrenzen folgt auch keine automatische Antwort auf die gestellten Fragen.