Archiv für den Monat: September 2012

MISSBRAUCH DES PROPHETEN?

 

  1. In diesen Tagen beherrschen wieder Bilder aufgebrachter Menschen die Bildschirme. Wütende Menschen, die andere Menschen angreifen und vor Tötung nicht zurückschrecken. Laut Aussagen in die Kameras sind sie aufgebracht, weil der Prophet Mohammed beleidigt worden sein soll. Alle Befragten hatten das Video gar nicht gesehen. Und sie griffen nicht die Hersteller des Videos an, sondern die USA und andere westliche Länder. Alles ausnahmslos Länder, in denen Religionsfreiheit nicht nur auf dem Papier steht, sondern real praktiziert wird. Während in vielen Ländern Afrikas und auch Asiens, unterschiedliche sogenannte muslimische Gruppen unter z.T. grausamsten Bedingungen Krieg gegeneinander führen, dürfen in den beklagten Ländern die Menschen ihre unterschiedlichen religiösen Anschauungen frei bekennen und praktizieren, ohne das jemand deswegen verleumdet oder angegriffen wird. Zudem werden auch Botschaften von Ländern wie Deutschland und England angegriffen und verwüstet, die mit dem Video gar nichts zu tun haben. Man fragt sich also, geht es hier wirklich um Mohammed und seine Ehre, geht es hier überhaupt um Glaubensfragen?

  2. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Motivatoren dieser Aufregung Menschen sind, die unter dem Vorwand Mohammed und Islam eine ‚Instrumentalisierung‘ von Menschen betreiben, die sie benutzen, um eine politische Radikalisierung von ganzen Ländern zu unterstützen. Damit nutzen sie die offensichtlich vorhandenen schlechten Gefühle gegen ‚die USA‘ und ‚den Westen‘ aus, um diese für einen unterstellten Angriff auf den muslimischen Glauben zu mobilisieren. Das würde erklären, warum Botschaften von Ländern angegriffen werden, die mit dem Video gar nichts zu tun haben.

  3. Dazu kommt auch das offensichtliche Desinteresse, was überhaupt im Video gezeigt wird bzw. an der Entstehung des Videos. Wie unterschiedliche TV-Berichte (und Presseartikel) nahelegen, wurde hier ein Video gedreht, das nachträglich von einem harmlosen Video in eine Schmähvideo verändert worden ist, in einer Weise, von der die ursprünglichen Schauspieler nichts wussten. Und alles deutet darauf hin, dass dieses Video bewusst für eine Provokation durch Beleidigung erstellt wurde, von einem Menschen, der laut Akten schon mehrfach kriminell war. Menschen, denen es um Wahrheit geht, hätten sich erst einmal informiert, was es mit dem Video überhaupt auf sich hat. Wenn sich dann herausstellt, um welch ein minderwertiges Machwerk eines einzelnen mit sehr zweifelhaften Motiven es sich handelt, wäre es nicht wert gewesen, sich damit überhaupt weiter zu befassen. Öffentlichkeit wertet solche Machwerke ja erst auf.

  4. Doch den Motivatoren der großen Aufregungen scheint es nach allem gar nicht um Wahrheit oder Erkenntnis zu gehen, sondern sie brauchten offensichtlich nur (wieder?) einen Anlass, um vorhandene Gefühle von Menschen mit mangelnden Informationen für ihre Machtinteressen zu instrumentalisieren, ihren Einfluss auf die ‚Massen‘ zu verstärken. Mit Religion oder gar Glauben hat dies überhaupt nichts zu tun.

  5. Absolut erschreckend ist, wie naiv und wenig kritisch die TV-Sender über diese Vorgänge berichten, und wie wenig die demagogische Manipulationen mit ihren zweifelhaften Machtinteressen sichtbar gemacht werden. Während es Massendemonstrationen von Menschen in Portugal gibt, weil sie ihre Gesellschaft durch Sparmaßnahmen und Politik bedroht sehen, während täglich ein grausamer Krieg in Syrien wütet, im Irak getötet wird, und und und, von all dem wird nichts berichtet. Stattdessen gibt man dem Video eines zweifelhaften Provokateurs und den Machenschaften radikaler Machtgruppen breitesten Raum.

  6. Also, halten wir fest, weder der ‚Westen‘ als ganzer noch die USA speziell greifen mit diesem Video in irgendeiner Form den Islam an, sondern ein einzelner Mensch mit einer kriminellen Vergangenheit und zweifelhaften Motiven hat eine Video produziert, in dem er aus seinen speziellen Motiven heraus versucht hat, eine Figur, die den Propheten darstellen soll (ich habe das Video selbst noch nicht gesehen und es interessiert mich auch nicht), in einer Weise zu inszenieren, die nach seiner Auffassung Muslime provozieren soll. Kein wirklich gläubiger Muslim wird sich von solch einem Menschen und solch einem Machwerk provozieren lassen. Das ist absolut lächerlich.

  7. Dieser Vorgang sollte aber auch Anlass sein, darüber nachzudenken, warum von den Fundamentalisten die Person des Propheten so hochstilisiert wird ohne zu bedenken, dass ein Mensch nur insoweit Prophet ist bzw. sein kann, insoweit er der Wahrheit und Liebe Gottes angemessen Ausdruck verleiht. Wenn wir überhaupt Gott ins Spiel bringen wollen, dann sind nicht wir Menschen der Maßstab, sondern Gott selbst! Vor Gott hat kein einzelner Mensch die Möglichkeit und das Recht, in absoluter Weise zu beurteilen, ob ein Mensch (in diesem Fall Mohammed) die wahre Liebe Gottes und seine Wahrheit so vermittelt hat, wie sie vermittelt werden sollte. Dies kann nur Gott selbst. Kein Mensch kann Gott vorschreiben, wann, wie, wo und wie viel er sich zeigt und äußert. Nicht von ungefähr gab es in der Geschichte viele Menschen, die von Gott gesprochen haben. Letztlich kann kein einzelner Mensch die Größe Gottes voll darstellen und ausschöpfen; Gott kann sich jederzeit neu zeigen und mitteilen. Kein Mensch hat ein Recht, Gott zu verbieten, sich neu zu zeigen, mit neuen Worten, mit neuen Bildern, schließlich hat sich die Welt ständig weiter verändert. Allein schon deswegen muss man sich fragen, ob diese Menschen, die von sich aus Mohammed so absolut setzen und damit gegen Gott ausspielen, wirklich ‚gottesfürchtige‘ Menschen sind. Ihre Taten sprechen gegen sie!

 

Ein Überblick über alle bisherige Themen findet sich HIER

RÄUMLICHES GEDÄCHTNIS (Neurologisch, Psychologisch, Informatorisch…)

  1. Gelegentlich gehe ich zu den interessanten Gastvorträgen des Max-Planck-Institutes (MPI) für Hirnforschung in Frankfurt. So auch wieder mal am 12.9.2012 zu einem Vortrag von Stefan Leutgeb (siehe Link). Auslöser war das Thema ‚Räumliches Gedächtnis‘.

  2. Das Hervorstechende bei diesen Vorträgen ist in der Regel der ungeheure Aufwand an Ressourcen, der notwendig ist, um die überwiegend neuro-psycholoischen Untersuchungen durchführen zu können. Das Ernüchternde ist oft die Kargheit der Ergebnisse, und nicht nur das, sondern auch die ‚methodische Verpackung‘ sowohl der Experimente selbst wie deren Auswertung. Während die Randbedingungen der Experimente (erfreulicherweise) in der Regel mit großer Akribie beschrieben werden (vgl. als Beispiel den Artikel von Amir S. Bahar et al. (2011), mit Link), sucht man einen expliziten theoretischen Rahmen vergeblich (mir ist es bislang noch nicht gelungen, einen Artikel oder Buch aus diesem Bereich zu finden, der auch nur ansatzweise die notwendigen Bestandteile eines theoretischen Modells beschreibt). Dies ist sehr bedauerlich, da viele der Artikel mit Sicherheit an Klarheit und Durchschlagskraft gewinnen würden (manche würden dann möglicherweise gar nicht mehr geschrieben werden…).

  3. In einem älteren Eintrag hatte ich mal kurz skizziert (vgl. Wissenschaftliches Denken-2), welche Elemente eine moderne wissenschaftliche Theorie ausmachen. Davon ist die Neurowissenschaft (zumindest so, wie sie sich bislang in ihren Publikationen darstellt), meilenweit entfernt. Eine grundlegende Änderung ist nicht in Sicht  (in der Ausbildung eines Neurowissenschaftlers kommt formale Logik und Wissenschaftstheorie normalerweise nicht vor).

  4. Sofern ich als Informatiker an berechenbaren Modellen von menschenähnlicher Intelligenz interessiert bin, bräuchten mich diese Defizite der Neurowissenschaften eigentlich nicht kümmern. Als Informatiker will ich primär nicht das Gehirn ‚1-zu-1‘ nachbauen, sondern bestenfalls versuche ich die Prinzipien neuronaler Maschinen zu verstehen, um sie mit ‚anderen‘ Mitteln nachzubauen. Da 98% oder mehr einer Nervenzelle nichts mit ihrer Signalfunktion im engeren Sinne zu tun haben kann ich diese 98% quasi ‚vernachlässigen‘. Ein Neurowissenschaftler kann dies nicht. Er muss die molekularen Prozesse hinreichend aufhellen, um die daraus resultierenden Funktionen mit Bezug auf diese Maschinerie zu erklären. Als Informatiker könnte ich zwar auch die verschiedenen elektronischen Bausteine eines Computers beschreiben, um deutlich zu machen, wie diese komplexen chemischen Materialien spezielle Signalfunktionen erlauben, aber normalerweise wird man dies nicht tun, da die Materialien austauschbar sind. Das Material selbst erklärt nicht die ‚Funktion‘, die damit realisiert wird. So wissen wir seit langem, dass ich einen Computer statt mit elektronischen Chips auch mit neuronalen Zellen realisieren kann oder direkt mit bestimmten Molekülen (z.B. DNA-Computing). Entscheidend ist nie das Material, sondern immer nur die Funktionen. Die Funktionen kann ich nicht aus dem Material ‚herleiten‘. Das ‚Herumstochern‘ in der molekularen Maschinerie des Gehirns ist von daher wenig geeignet, die entscheidenden Funktionen zu ‚enthüllen‘. Sehr zugespitzt könnte man formulieren „Die Neurowissenschaften wühlen im molekularen Schlamm, um das ‚Gold‘ der neuronalen Funktionen zu finden, aber es liegt nicht dort.“

  5. Dies führt zu einem grundlegenden wissenschaftsphilosophischen Problem: Im Kontext der Physik hat man sich spätestens seit Kant die Frage gestellt, wieso abstrakte mathematische Modelle die komplexen Phänomene der Natur auf einfache elegante Weise hinreichend beschreiben können? Nicht die Anhäufung noch so vieler einzelner empirischer Daten führt zur Einsicht in grundlegende Zusammenhänge, sondern die Entwicklung abstrakter theoretischer Modelle, die es dann erlauben, die vielen Einzeldaten zusammenhängend erklären zu können. Wir verstehen bis heute zwar nicht, wie wir erklärungsfähige abstrakte Modelle ‚denken‘ können, da dies ja letztlich von unserem Gehirn geleistet wird, das nur eine endliche chemische Maschine einer speziellen Art darstellt, aber Fakt ist, dass wir nur mit solchen Modellen den ‚Wust der Daten‘ sinnvoll nutzen können. Dies gilt auch für die anhaltende Datenflut in den Neurowissenschaften, die einhergeht mit einer gleichzeitigen Modellarmut.

  6. Wie gesagt, mein Interesse an dem Vortrag (und an den in diesem Zusammenhang recherchierten anderen Artikeln (siehe Quellen unten)) resultiert aus dem Interesse für Phänomene des Gedächtnis, da ich im Laufe der Jahre gelernt habe, dass es für adaptive lernende Strukturen zwei Kernelemente gibt, ohne die nichts geht: Gedächtnis und Preferenzen.

  7. Eine erste ‚Stichprobe‘ von Artikeln im Umfeld des Vortrags von Leutgeb zeigt, dass keiner dieser Artikel sich die Mühe macht, zu Beginn genau das Feld zu beschreiben, innerhalb dessen eine Aufgabenstellung definiert wird (und ich spreche hier von Artikeln in Journalen wie ‚Science‘ oder den ‚Proceedings of the National Academy of Science of the USA‘ oder dem ‚Journal of Neuroscience‘). Nach ein paar (unvollständigen!) Andeutungen zu möglichen Kontextfaktoren formulieren diese Artikel eine Aufgabenstellung, die durchgehend vage ist. Will man sich vorweg selbst einen Überblick über die Thematik verschaffen, hat man nur die Wahl zwischen anerkannten Textbüchern, deren Inhalt aber zwangsläufig fünf und mehr Jahre alt ist, oder Wikipedia-Einträgen, die zwar recht aktuell sind, dafür aber eine sehr schwankende Qualität aufweisen (es gib aber auch einige sehr gute!). Ansätze zu theoretischen Modellen finden sich aber nirgends.

  8. Da die neuronale Maschinerie ‚für sich‘ keinerlei ‚pragmatische‘ Bedeutung aufweist, sondern nur durch ihren Bezug zu Körperfunktionen und/ oder zu beobachtbarem dem Verhalten, folgen die meisten Beiträge dem Schema ‚Korrelation zwischen beobachtbarem Verhalten (Vh) und messbaren neuronalen Zuständen (NN), also CORR(Vh, NN), dies entlang einer Zeitachse. Im Prinzip handelt es sich um eine zweiseitige Abbildung. Normalerweise bedeutet dies, dass man sowohl den Bereich des Verhaltens entweder als Mengen von Eigenschaften beschreibt, die sich in einem Prozessbaum darstellen lassen, oder noch besser als theoretische Struktur VH(……); analog mit den neuronalen Zuständen NN(…..). Sofern man dies getan hat, kann man versuchen, geeignete Abbildungsbeziehungen zu formulieren. Ich sehe nicht, dass dies in irgendeinem dieser Papiere geschieht. Dazu kommt, dass zentrale theoretische Begriffe in den Artikeln (wie z.B. Netz-Zellen, Orts-Zellen, Orts-Feld, Pfadintegration, episodisches Gedächtnis,…), wenn überhaupt, nur äußerst vage definiert sind (ohne theoretisches Modell auch ziemlich schwierig).

  9. Aus all dem folgt für meine Arbeiten an evolutionären semiotischen Systemen, dass  für die Konstruktion adaptiver Systeme mit Gedächtnis diese Artikel nicht mehr als ‚Stimuli‘ auf dem Weg zu einer   besseren Theorie sein können.

  10. Im weiteren Text finden sich Kurzcharakterisierungen der verschiedenen Artikeln. Diese basieren entweder nur auf den Zusammenfassungen oder – in einigen Fällen – auf den Zusammenfassungen ergänzt um Teile aus dem Text. In einer Reihe von Fällen konnte ich Online-Versionen finden, so dass jeder sich dire Artikel im Original selbst anschauen kann. Aus Sicht des heutigen Wissenschaftsbetriebes sind wissenschaftliche Artikel, die nicht Online sind, eigentlich tote Artikel. Die Kosten für Abonnements von wissenschaftlichen Zeitschriften sind so hoch, dass eine durchschnittliche Hochschule in Deutschland nicht genügend Geld hat, um auch nur eine repräsentative Auswahl in hinreichendem Umfang und mit hinreichender Aktualität online anbieten zu können. Damit behindert sich die Wissenschaft genau da, wo ihr eigentliches Herz schlägt: in der Kommunikation. Der scheinbare wirtschaftliche Vorteil aus Sicht der Verlage erweist sich als Bumerang für die gesamte Wissenschaft (auch wenn eine Zeitung wie die FAZ dies oft anders sieht).

 

MATERIALSAMMLUNG

 

  1. Laut Ankündigung von Stefan Leutgeb (2005, 2012) versucht sein Laboratorium auf der Systemebene die neuronalen Mechanismen zu identifizieren, die verantwortlich sind für die Langzeitspeicherung von Gedächtnisinhalten. Da man aufgrund bisheriger Forschungen weiß, dass spezielle Schaltkreise des Hippocampus für viele Arten von Gedächtnis notwendig sind, haben sie die Schnittstelle zwischen dem Hippocampus und dem entorhinalen Kortex näher untersucht. An dieser Schnittstelle lassen sich Signalmuster messen. Sein Laboratorium stellte sich die Frage, ob und wie diese Signalmuster räumliche Erinnerungen beeinflussen. Bei der Signalerzeugung sind sehr viele verschiedenen Zellen beteiligt, insbesondere sogenannte ‚Gitter-Zellen‘ (‚grid cells‘). Dabei hat sein Laboratorium herausgefunden, dass die Unterdrückung von sogenannten Theta Wellen zwar die gitter-artigen räumlichen Signalmuster im entorhinalen Kortex zerstörten, nicht aber die hippocampalen räumlichen Signalmuster, sofern die Versuchstiere sich in vertrauten Umgebungen bewegten. Sein Team stellte sich von daher die Frage, ob der entorhinale Input mit den Gitter-Zellen möglicherweise nur beim Erlernen von etwas ‚Neuem‘ notwendig sei, nicht aber beim ‚Erinnern‘ von ’schon Bekanntem‘. Beim Erlernen von Neuem stellte sich die zusätzliche Frage, ob dazu auch eine zeitliche Koordinierung von entorhinalen und hippocampalen Signalen notwendig sei.

  2. György Buzsáki (2005) geht davon aus, dass der Hippocampus einen Beitrag leistet zur Repräsentation der Umwelt. Andererseits gibt es auch andere Signale, die den Hippocampus beeinflussen. Es fragt sich, wie diese unterschiedlichen Signale im Hippocampus koordiniert werden. Stefan Lautgeb et al. (2005) identifizieren unterschiedliche Signalmuster im Hippocampus, die sie mit Situationen korrelierten, die mit Raum- und episodischem Gedächtnis in Verbindung bringen lassen. James J. Knierim (2006) thematisiert sogenannte ‚Orts-Zellen‘ (‚place cells‘) die sich im Hippocampus oder in angrenzenden Regionen finden. Dazu kommen Signalmuster, die nicht ortsgebunden sind. Der genaue Mechanismus des Zusammenspiels all dieser Signale ist aber noch nicht klar. Eva Pastalkova et al. (2006) weisen nach, dass der LTP-Mechanismus, der Langzeitspeicherung unterstützt, auch bei der Speicherung räumlicher Informationen eine Rolle spielt. James A. Ainge et al. (2007) können präzisieren, dass im Hippocampus räumliche Informationen mit ‚intendierten‘ Zielen korreliert werden können. Caswell Barry et al. (2007) finden heraus, dass die sogenannten ‚Gitter-Zellen‘ (‚grid cells‘) im entorhinalen Kortex (benachbart zum Hippocampus), den Abstand zwischen benachbarten Orten repräsentieren können (und damit die Ortsinformationen der Orts-Zellen ergänzen). Daoyun Ji und Matthew A Wilson (2007) finden Hinweise, dass im Schlaf der Neokortex und der Hippocampus so zusammenwirken können, dass Signalmuster von ‚gemachten Erfahrungen‘ sich wechselseitig regenerieren. Gergely Papp et al. (2007) vergleichen Gehirnstrukturen zwischen sehr vielen Arten von Wirbeltieren und untersuchen die Anwendbarkeit unterschiedlicher neuronaler Modelle zur Simulation des messbaren Verhaltens. Sie kommen zur Vermutung, dass für den Erwerb neuer Gedächtnisrepräsentationen allgemein wie auch speziell von räumlichen Gedächtnis-Repräsentationen der CA3-Teilbereich des Hippocampus nicht ausreicht. Daoyun Ji und Matthew A. Wilson (2008) untersuchten ferner die Rolle des Hippocampus im Kontext des sequentiellen Wege-Lernens. Sie fanden heraus, dass die hippocampalen Orts-Zellen bei Wiederholungen immer mehr von den Signalmustern unmittelbar vorausgehender Ortszellen beeinflusst wurden. C. D. Clelland et al. (2009) finden Hinweise (bei Mäusen), dass der Bereich Gyrus dentatus des Hippocampus wichtig ist für die Unterscheidung räumlicher Muster. Dori Derdikman et al. (2009) fanden heraus, dass räumliche Umgebungen im entorhinalen Kortex (Umgebung des Hippocampus) repräsentiert sind als ein Mosaik diskreter Teilkarten, die der Geometrie des umgebenden Raumes entsprechen. Pamela J. Kennedy und Matthew L. Shapiro (2009) können aufzeigen, dass im Hippocampus sowohl räumliche Informationen kodiert werden wie auch innere Zustände, die Bedürfnisse repräsentieren. Sofern Bedürfnisse vorliegen beeinflussen diese die neuronalen Muster in Richtung des Auffindens geeigneter Lösungen. Joseph R. Manns und Howard Eichenbaum (2009) kamen zur Hypothese, dass Objekte der Umgebung in einer Art Wissenslandkarte (‚cognitive map‘) im Hippocampus repräsentiert (kodiert) werden, und zwar einmal als ‚Orte von Interesse‘ (‚points of interest‘) wie auch als erinnerbare Unterstützung beim Suchen nach Objekten von speziellem Interesse. Charlotte N Boccara et al. (2010) fanden einen gemeinsamen Pool von raum-sensitiven Zellen in verschiedenen Unter- und Nachbarschaftsbereichen des Hippocampus (im medialen entorhinalen Kortex (MEC) und im Prä- and Parasubiculum (zwischen Hippocampus und Kortex). Diese Zellen befanden sich ferner in der Nachbarschaft von sogenannten ‚Richtungs-‚ und ‚Kanten-Zellen‘ (‚head‘, ‚boarder‘).

  3. Laura L. Colgin et al. — mit Leutgeb — (2010) kommen in ihrer Untersuchung zu dem Schluss, dass der Bereich CA3 (Teilbereich des Hippocampus) sich nicht wie ein standardmäßiges autoassoziatives neuronales Netz verhält, das unterschiedliche Eigenschaften der Umgebung miteinander verknüpft. Diese Ergebnisse stimmen auch überein mit anderen Untersuchungen (vgl. S.48). Damit stellt sich die Frage nach der Funktion des CA3-Bereichs neu. In Übereinstimmung mit zahlreichen anderen Untersuchungen (Zitate in diesem Artikel) scheint die primäre Aufgabe des Hippocampus zu sein, Pfadinformationen zu kodieren, so, dass nach Bedarf eine günstige Route wiedergefunden werden kann. Zugleich können diese Pfadinformationen Hinweise sein für episodische Erinnerungen, die verteilt im Neokortext abgelegt sind. André A. Fenton et al. (2010) konnten bestätigen, dass der Ortskode des Hippocampus eine dynamische räumliche Repräsentation realisiert, die durch Aufmerksamkeit kontrolliert werden kann. Die Aufmerksamkeit von von den aktuellen Bedürfnissen gesteuert, die aus den verfügbaren Zeitfenstern jenes auswählen, dessen Inhalt am meisten mit den Bedürfnissen korreliert.

  4. Inah Lee und Jangjin Kim (2010) haben auch die Abhängigkeit der räumlichen Repräsentationen im Hippocampus von internen Zuständen untersucht, insbesondere im Kontext von Lernaufgaben, die von Ratten verlangten, neue Strategien zu entwickeln. Neben der Assoziationsaufgabe, Objekte mit bestimmten Orten zu verknüpfen, mussten die Ratten auch lernen, dass es aber nur an einem bestimmten Ort eine Belohnung gab. Bei Messungen an Neuronen in CA1 konnten sie feststellen, dass sich die Signalmustern entsprechend der jeweiligen Strategie änderten. Diese Ergebnisse führen die beiden zu der Annahme, dass die räumliche Information im Hippocampus als Referenzrahmen im Hippocampus dient, innerhalb dessen dann die anderen Informationen organisiert werden. In dieses Gesamtbild passen die Funde, dass Objektinformationen im Hippocampus der Ratten ausschließlich zusammen mit Rauminformationen auftreten. Ferner legen die Ergebnisse dieser Untersuchung die Annahme nahe, dass auch nichträumliche Informationen – zumindest in CA1 — nicht unabhängig von den räumlichen Informationen sind.

  5. Die Autoren Francesco Savelli und James J. Knierim (2010) sind geleitet von dem Interesse, ein bestimmtes formales Modell (hebbsches neuronales Lernen) im Kontext von ‚Gitter-‚ und ‚Orts-Zellen‘ im medialen entorhinalen Kortex (MEC) sowie im Hippocampus zu überprüfen. Speziell untersuchen sie die Übersetzung von Signalmustern von Gridzellen in die Signalmuster von Ortszellen.

  6. Annabelle C. Singer et al. (2010) mit ihrem Team geht davon aus, dass sich wiederholende Objekte eindeutig identifizieren lassen müssen, aber auch Eigenschaften der Umgebungen, in denen diese Objekt vorkommen. Ein anderer Aspekt ist die Ähnlichkeit von Wegen (‚path equivalence‘). Das Team unterstellt koordinierte gelernte Generalisierungen über verschiedene Plätze und Episoden. Untersucht wurden neuronale Aktivitäten in CA3 und CA1 während die Tiere Aufgaben abarbeiten müssen, bei denen sie zwischen ähnlichen Elementen unterscheiden müssen. Das Team meint pfad-äquivalente Neuronenensembles identifiziert zu haben.

  7. Die Untersuchung von Janina Ferbinteanu et al. (2011) beginnt bei den bisherigen Ergebnissen, dass hippocampale Neuronen sowohl aktuelle Positionen im Raum repräsentieren können (Ortsfelder – Orts-Zellen), aber sie können auch vergangene und zukünftige Positionen im Kontext einer ‚Reise‘ (‚journey‘) repräsentieren. Letzteres verweist auf andere zeitlich zusammenhängende Gedächtniseintragungen (z.B. autobiographisches [oder auch episodisches] Material). Die Bedeutung der reise-abhängigen Aktivitäten für die Repräsentationen ist aber nicht besonders gut verstanden. Zu diesem Zweck haben sie eine experimentelle Anordnung ersonnen, in der man sowohl ortsspezifische Reize zur Verfügung hat wie auch reisespezifische Anforderungen unterstellen kann. Sie unterstellten, dass der Beginn einer Reise, ein auftretender Entscheidungspunkt sowie der Restweg nach der Entscheidung unterschiedliche Anforderungen darstellen, denen unterschiedliche ‚Strategien‘ entsprechen, die sich in den Signalmustern und darin kodiert in unterschiedliche beteiligten Gedächtnisarealen manifestieren. Mit einer — für neuronale Studien typischen — sehr aufwendigen Untersuchung wurden Daten gewonnen, die das Team dahingehend interpretiert, dass sie ein ‚Umschalten‘ (’switch‘) zwischen verschiedenen Aufgaben (aktuelle Position, zu erledigende Reise) erkennen können. So kodierten die Signalmuster im Startbereich sowohl Aufgabe und Reise, während die Signalmuster im Restbereich überwiegend die Reise kodierten. Sie deuten diese Daten zusätzlich als einen Hinweis auf eine Verzahnung zwischen den aktuellen Reisedaten und einem episodenorientierten Gedächtnis. Interessant ist die Charakterisierung von ‚Reise‘. Sie sagen, dass in ihrer Interpretation eine Reise nicht einfach eine Trajektorie von verknüpften physikalischen Orten darstellt, sondern eine Verbindung zwischen einem Start-Ort und einem Ziel (‚goal‘) kodiert, wobei diese Verbindung durch interne Zustände (einschließlich Motivation) und verfügbaren Gedächtnisinhalten ‚moduliert‘ werden kann.

  8. In einer Untersuchung, die dem Aufbau von Ferbinteanu et al. (2011) ähnelt, haben Amir S. Bahar et al. (2011) versucht, herauszufinden, wie man sich den Einfluss des Gedächtnisses beim Lernen genauer vorzustellen habe. Mit Bezug auf einfache Lernaufgaben untersuchten sie insbesondere das Signalverhalten von Ortszellen-Karten in CA1 und CA3. Obgleich zwischen CA1 und CA2 deutliche Unterschiede je nach Aufgabenstellungen gefunden werden konnten, gibt es aber auch Kooperationen.

  9. Die Untersuchung von Lindsay K. Morgan et al. (2011) unterscheidet sich von den vorausgehenden dahingehend, dass als Versuchslebewesen nicht Ratten dienen, sondern Menschen. Damit sind die Messmöglichkeiten stark eingeschränkt. Ausgangshypothese ist, dass die räumliche Navigation teilweise unterstützt wird durch Bezug auf eine intern Wissenskarte (‚cognitive map‘) der Umgebung. Eine Schlüsseleigenschaft solcher angenommener Wissenskarten ist die Repräsentation von Realweltabständen. Es wird angenommen, dass man diese mit Hilfe eines funktionellen Magnetresonanstomographen (oder als Verfahren ‚functional magnetic resonance imaging (fMRI)‘) messen kann. Als Versuchslebewesen dienten Universitätstudenten, während sie Fotos von bekannten Ausschnitten des Universitätsgeländes anschauten. Aus den fMRI-Daten zog das Team den Schluss, dass im linken Hippocampus die fMRI-Antwortniveaus (‚response levels‘) mit den Realweltdistanzen ‚korrespondierten‘ (‚corresponded‘) mit jenen in den gezeigten Bildern. Dabei meinte das Team erkennen zu können, dass jene Orientierungspunkte (‚landmarks‘), die im Bild ’näher‘ (‚closer‘) waren, repräentationell (‚representationally‘) ähnlicher waren als solche, die im Bild ‚weiter entfernt‘ (‚mor distant‘) waren. In anderen Regionen wie dem retrosplenialen Kortex oder dem parahippocampalen Bereich waren laut dem Team solche Beziehungen nicht zu beobachten. Der Anteil von Wörtern wie ‚glauben‘ und ‚vermuten‘ ist sehr hoch. Zudem werden verhaltensbasierte Ergebnisse mit Messungen an physiologidschen Substraten recht freitügig kombiniert ohne große Reflexion auf die unterschiedliche Qualitäten von bildgebenden Verfahren und direkten Messungen an Zellen.

  10. David C.Rowlanda et al. (2011) gingen von der Annahme aus, dass (nach den bisherigen Erkenntnissen) der Hippocampus für Menschen und andere Säugetiere kritisch ist für episodisches Gedächtnis (‚episodic memory‘). Damit sind die autobiographischen Aufzeichnungen von Ereignissen gemeint, zu denen die Aspekte ‚wo‘ und ‚wann‘ gehören. Sie meinen, dass bei wachen, sich verhaltenden (‚behaving‘) Nagetieren (‚rodents‘) ganz offensichtlich die Signalmuster von hippocampalen Pyramidenzellen mit der aktuellen Position in einer bestimmten Umgebung ‚korreliert‘ (von daher der Name ‚Orts-Zellen‘ (‚place cells‘)). Wenn ein Tier eine neue Umgebung erkundet, dann bilden die pyramidalen Neuronen innerhalb von wenigen Minuten ihre raumbezogenen rezeptiven Felder aus, und diese sind in der Regel danach stabil. Das Team nimmt daher an, dass diese erfahrungsabhängige Stabilisierung der Orts-Felder (‚place fields‘) ein attraktiver Kandidat eines neuronalen Korrelates für die Bildung eines hippocampalen Gedächtnisses bietet. Zusätzlich wird angenommen, dass (a) raumabhängiges Feuern als solches angeboren ist (‚innate property‘) und (b), dass Ratten während Schlaf- und Ruhephasen sich Orte und Wege ‚vorstellen‘ können (‚mentally explore‘, ‚preplay‘), bevor diese physisch untersucht werden. Unklar ist hierbei, wie genau die Überführung der Erfahrung eines Tieres von einem Kontext in ein stabiles Ortsfeld vonstatten geht, z.B. weiß man nicht, ob die Beobachtung eines Raumes bzw. die rein mentale Exploration alleine für eine stabile hippocampale Repräsentation des Raumes ausreicht, da normalerweise ein Tier dafür einen bestimmten Punkt (’spot‘) physisch besuchen muss, um demonstrieren zu können, dass bestimmte Zellen dort feuern. Um diese beiden Fälle zu klären, nutzte das Team die Erkenntnis, dass NMDA-Rezeptoren neu gebildete Orts-Felder destabilisieren können. Das Team fand heraus, dass Beobachtung alleine nicht ausreicht, um Ortsfelder zu stabilisieren. Sie deuten ihre Ergebnisse dahingehend, dass die hippocampale Repräsentation von Raum so lange ‚plastisch‘ (‚plastic‘) bleibt, bis das Tier alle Bereiche der Umgebung erkundet hat. In diesem Sinne sind Ortsfelder weniger die Repräsentation des geometrischen Raumes an sich, sondern eher die Repräsentation der Erfahrung des Tieres im Raum.

  11. Das Team Junghyup Suh et al. (2011) geht von der Annahme aus, dass das entorhinale und hippocampale Netzwerk für die Formierung eines episodischen und Arbeitsgedächtnis wichtig ist. Kennzeichnend für beide Gedächtnisformen ist die Fähigkeit der Verknüpfung von zeitlich nicht zusammenhängenden Elementen. Nach Auffassung des Teams sind die genauen neuronalen Schaltkreise unbekannt, die diese Verknüpfungen ermöglichen. So beschloss das Team, zu untersuchen, ob z.B. die Input-Neuronen von der Schicht III des entorhinalen Kortex einen Beitrag leisten. Um diese Annahme zu testen hat das Team eine transgenetische (‚transgenetic‘) Maus ‚hergestellt‘ (‚generated‘), in der diese Input-Neuronen spezifisch inhibiert waren. Diese Mutanten-Mäuse zeigten dann tatsächlich signifikante Beeinträchtigungen sowohl bei Aufgaben, bei denen normalerweise das räumliche Arbeitsgedächtnis wirksam ist wie auch bei der Enkodierung von Angstreaktionen. Das Team zieht daraus den Schluss, dass die gefundenen Ergebnisse eine kritische Rolle der Input-Neuronen der Schicht III des entorhinalen Kortex in Weiterleitung zum Hippocampus für zeitliche Verknüpfungen im Gedächtnis darstellen.

  12. Ausgehend von hippocampalen Orts-Zellen, die Rauminformationen durch eine Kombination von räumlichem selektiven Feuern und Thetawellen-Phasen-Präzession auszeichnen, untersuchte das Team Steve M. Kim et al. (2012) eine mögliche Wirkung auf die Neuronen des Subiculums. Das Subiculum empfängt direkten Input von der Region CA1 (innerhalb des Hippocampus) und sendet unterschiedliche Ausgangsprojektionen zu vielen anderen Gehirnbereichen. Das Team fokussierte sich darauf, die Signalmuster von Neuronen im Subiculum von Ratten zu untersuchen. Rein aufgrund der Signalmuster (ohne korrelierte Verhaltensbeobachtungen) errechnete das Team einen höheren Informationsgehalt in den Signalmustern des Subiculums, dazu auffällig robuste Thetawellen-Phasen-Präzessionen mit ähnlichen Spike-Oszillations-Frequenzen (‚spiking oscillation frequencies‘) wie Neuronen aus CA1.

  13. Das Team Eun Joo Kim et al. (2012) geht aus von der Annahm, dass Streß ein biologischer Faktor ist, der allgegenwärtig ist. Wenn er als unkontrollierbar durch Menschen (oder Tiere) als wahrgenommen wird, kann er andauernde negativen Effekte für das Gehirn und seine kognitiven Funktionen haben. In einer früheren Untersuchung hatte das Team am Beispiel von Ratten darüber berichtet, dass diese eine Abnahme in der Stabilität von Signalraten in CA1 erkennen liesen verbunden mit Behinderungen von Langzeit-Potentialen in CA1 sowie der Konsolidierung von räumlichem Gedächtnis. Diese Ergebnisse wurden dahingehend verfeinert, dass es eher die erhöhte Aktivität der Amygdalar-Neuronen ist, die Stress auslöst, als die Konzentration von Kortikosteron, Stress, der dazu führt, dass sich die Stabilität der Signalraten der Ortszellen verändert.

  14. Ausgangspunkt für das Team Carien S. Lansink et al. (2012) ist die Annahme, dass die Verknüpfungen von Orten mit Belohnungen kritisch abhängt von der Integrität des hippocampalen-ventralen Systems. Das ventrale Striatum (VS) empfängt einen starken räumlich-kontextuellen Input vom Hippocampus (CA1), aber es ist nicht klar, wie das ventrale Striatum diese Informationen so verarbeiten kann, dass damit ein belohnungsbezogenes Verhalten entsteht. Um diese Frage zu beantworten wurde ein Verhaltensexperiment gestartet, bei dem eine konditionierte Aufgabe durch Pfadintegration zu lösen war. Dabei wurden simultan sowohl die Signale im Hippocampus (HC) wie auch im VS von Ratten gemessen. Im Gegensatz zum HC zeigten VS-Neuronen eine geringe räumliche Auflösung; dafür kodierten sie verhaltensbezogene Aufgaben-Phasen (‚task phases‘) mit Bezug auf die Erreichung von Zielorten (‚goal sites‘). Solche Schlüsselreize (‚cues‘)(z.B. Lichtreize), die einen bestimmten Ausgang voraussagen können, bewirkten eine Umprogrammierung (‚remapping‘) von Signalmustern im HC; für das Team steht dies in Übereinstimmung mit der Rolle des HC für das episodische Gedächtnis. Eine solche Umprogrammierung kann für die gleiche Aufgabe in unterschiedlichen Gehirnregionen stattfinden. Im Gesamtergebnis zeigen diese Resultate, dass einerseits zwar ein großer Unterschied im Verarbeiten räumlicher Informationen zwischen CA1 (Hyppocampus) und VS besteht, doch besteht eine Ähnlichkeit darin, dass diskrete Schlüsselreize diese Prozesse beinflussen.

 

Literaturhinweise:

2005

György Buzsáki, Similar Is Different in Hippocampal Networks, Science 309 (5734): 568-569, 2005

Stefan Leutgeb, Jill K. Leutgeb, Carol A. Barnes, Edvard I. Moser, Bruce L. McNaughton, May-Britt Moser, Independent Codes for Spatial and Episodic Memory in Hippocampal Neuronal Ensembles, Science 22 July 2005: Vol. 309 no. 5734 pp. 619-623

2006

James J. Knierim, Neural representations of location outside the hippocampus (online at http://www.learnmem.org/cgi/doi/10.1101/lm.224606 ), Copyright © 2006, Cold Spring Harbor Laboratory Press

 Eva Pastalkova, Peter Serrano, Deana Pinkhasova, Emma Wallace, André Antonio Fenton, Todd Charlton Sacktor, Storage of Spatial Information by the Maintenance Mechanism of LTP, Science 25 August 2006: Vol. 313 no. 5790 pp. 1141-1144 DOI: 10.1126/science.1128657

2007

James A. Ainge, Minija Tamosiunaite, Florentin Woergoetter, Paul A. Dudchenko, Hippocampal CA1 Place Cells Encode Intended Destination on a Maze with Multiple Choice Points, Copyright © 2007 Society for Neuroscience 0270-6474/07/27l119769-

Caswell Barry, Robin Hayman, Neil Burgess & Kathryn J Jeffery, Experience-dependent rescaling of entorhinal grids, Nature Neuroscience 10, 682 – 684 (2007)

Daoyun Ji, Matthew A Wilson, Coordinated memory replay in the visual cortex and hippocampus during sleep, Nature Neuroscience 10, 100 – 107 (2007)

Gergely Papp, Menno P Witter, Alessandro Treves, The CA3 network as a memory store for spatial representations, online at http://www.learnmem.org/cgi/doi/10.1101/lm.687407, Received July 1, 2007, Accepted September 5, 2007, Copyright © 2007, Cold Spring Harbor Laboratory Press

2008

Daoyun Ji, Matthew A. Wilson, Firing Rate Dynamics in the Hippocampus Induced by Trajectory Learning, The Journal of Neuroscience, 30 April 2008, 28(18): 4679-4689; doi: 10.1523/​JNEUROSCI.4597-07.2008

2009

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Inah Lee, Jangjin Kim, The shift from a response strategy to object-in-place strategy during learning is accompanied by a matching shift in neural firing correlates in the hippocampus, online at: http://learnmem.cshlp.org/content/17/8/381.full.pdf+html doi: 10.1101/lm.1829110 Learn. Mem. 2010. 17: 381-393 © 2010 Cold Spring Harbor Laboratory Press

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David C. Rowlanda, Yelizaveta Yanovich, Clifford G. Kentrosb, A stable hippocampal representation of a space requires its direct experience, Published online before print August 18, 2011, doi: 10.1073/pnas.1105445108 PNAS August 18, 2011 online at: http://www.pnas.org/content/early/2011/08/17/1105445108.full.pdf+html?with-ds=yes

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Hilfreiche zusätzliche Links:

Stefan Leutgeb: http://biology.ucsd.edu/faculty/sleutgeb.html (zuletzt 17.Sept.2012)

Gitter-Zellen: http://en.wikipedia.org/wiki/Grid_cell (zuletzt 15.Sept.2012)

Pfad Integration: http://en.wikipedia.org/wiki/Path_integration (zuletzt 15.Sept.2012)

Orts-Zellen: http://en.wikipedia.org/wiki/Place_cell (zuletzt 15.Sept.2012)

Kopf-Richtungs-Zellen: http://en.wikipedia.org/wiki/Head_direction_cells (zuletzt 15.Sept.2012)

Raum-Sicht-Zellen: http://en.wikipedia.org/wiki/Spatial_view_cells (zuletzt 15.Sept.2012)

Grenz-Zellen: http://en.wikipedia.org/wiki/Border_cell_%28brain%29 (zuletzt 15.Sept.2012)

Striatum: http://en.wikipedia.org/wiki/Striatum (zuletzt 17.Sept.2012)

 

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Bemerkungen zu “Kampf der Habitate – Neuerfindungen des Lebens im 21. Jahrhundert”

mit Prof. Dr. Manfred Faßler, Goethe-Universität Frankfurt im Rahmen der Veranstaltung unplugged heads 2.0, am 11. September 2012, 19:30 Uhr im INM, Schmickstr.18, Frankfurt (Die Veranstaltung ‚unplugged heads‘ gibt es im INM seit Ende der 90iger Jahre und zeichnet sich aus durch sehr offene und hochkarätige Diskussionen).

  1. Anlässlich seines neuen Buches „Kampf der Habitate…“ kam Manfred Faßler, Leiter des  Instituts für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, ins INM.

  2. Ich erwähne diese Veranstaltung hier, da ich den Eindruck habe, dass die Thematik sehr wohl in die Thematik des Blogs hineinreicht, und dies von einem Standpunkt aus (Soziologie, Kulturanthropologie), den ich selbst kaum vertreten kann.

  3. Was den Titel angeht, so hatte ich den Eindruck, dass der Haupttitel ‚Kampf der Habitate‘ zwar gut klingt, aber eigentlich eher einen Nebeneffekt beschreibt und nicht das, worum es tatsächlich geht,  um die  ‚Neuerfindungen des Lebens im 21. Jahrhundert‘.

  4. Manfred Faßler brachte sehr viele Beispiele, wie sich in der modernen Gesellschaft durch den Einfluss der neuen Medientechnologien bekannte Strukturen und Regelsysteme aufgelöst haben bzw. durch neue Interaktionsformen und Informationsströme an Bedeutung verloren haben (‚Habitate‘ schwächen sich ab oder gewinnen an Gewicht). Unklar ist, wer hier eigentlich der ‚Akteur‘ ist. Nicht nur einzelne, sondern ganze Gruppen und Institutionen ‚finden sich vor‘ in übergreifenden, globalen Entwicklungen, deren Wirkungen fassbar sind, deren ‚Gestaltbarkeit‘ aus Sicht der einzelnen aber immer nur Teilaspekte betrifft (facebook, youtube,…).

  5. Statt auf diese Entwicklungen die Kategorie ‚Post‘ anzuwenden bevorzugt Manfred Faßler  die Kategorie ‚Neu‘, womit sich die Frage stellt, worin das Neue besteht. Seine Antwort war nicht ganz klar, aber ging in die Richtung, dass die Tatsache von umfassenden Änderungen in hoher Geschwindigkeit empirisch manifest sei. U.a. wies er auf den Trend hin, dass sich in der Wissenschaft neue Allianzen bilden, die so vorher undenkbar waren, z.B. Biologie + Informatik + Neurowissenschaften + Nanotechnologie. Mit Anspielung auf die griechische Klassik spricht er   von dem neuen Zeitalter der ‚Digitalen Klassik‘; nur ist in dieser die Veränderungsgeschwindigkeit um ein Vielfaches Schnelller.

  6. Manfred Faßler rekurrierte mehrfach auf die biologische Evolution als grundlegendes Veränderungsmuster  und spielte die   Frage  ins Publikum hinein, ob und wie man  zwischen den gravierenden gesellschaftlichen Veränderungen und dem Phänomen der biologischen Evolution einen Zusammenhang sehen kann bzw. muss. Er selbst  wies ausdrücklich hin auf das biologische Modell von Genotyp – Phänotyp und auf die Rückkopplung über die Selektion als Kernmechanismus der biologischen Evolution. Dazu  zitierte er das moderne Schlagwort von ‚Evo – Devo – Eco‘: Von der Evolution über technische Entwicklung zu Umweltveränderungen.

  7. Im Gespräch  ergänzte ich diese Perspektive mit den Worten, dass die Phänotypen, die mit Gehirnen ausgestattet sind, über kulturelle Muster und Technik, nicht nur die Umwelt verändern können, sondern ihre eigenen genetischen Grundlagen. Damit sei für mich eine neuartige Form Rückkopplung etabliert, die sowohl die innere Logik der Evolution wie auch ihre Geschwindigkeit radikal verändert.

  8. Diese wenigen Bemerkungen geben weder den Vortrag noch die sehr lebhafte Diskussion adäquat wieder. Der ganze Eintrag soll nur ein Hinweis sein auf einen Denkzusammenhang, der für die Überlegungen in diesem Blog sehr wohl relevant erscheinen. Ich werde versuchen, das Buch von Manfred Faßler auch zu lesen und hier zu diskutieren. Er wäre auch bereit, anschliesend ein Gespräch zu führen, dass wir aufzeichnen und dann als Audio-Datei hier veröffentlichen. Letztlich wird die verfügbare Zeit darüber entscheiden, wann dies geschieht.

Literaturnachweis:

M.Faßler, Kampf der Habitate. Neuerfindung des Lebens im 21.Jahrhundert, Wien – New York: Springer, 2012

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Bemerkung zu “Richard P.Feynman, QED. The strange theory of mind and matter, Princeton University Press, 1985 (repr. 2006 with new introduction by A.Zee 2006)”

 

(1) In meinen englischen Besprechungen bei Amazon (QED-Review) habe ich kurz das Buch QED von Richard P.Feynman besprochen. Bin dabei praktisch gar nicht auf die Details seiner Darstellung eingegangen (die sind auf jeden Fall lesenswert), sondern habe mich darauf beschränkt, herauszustellen, ob, wie und wo seine Sicht der Materie eine Hilfestellung für die Fragen geben kann, die durch das Buch von P.Davies aufgeworfen wurden.

2. Mit der Überschrift „It Starts Where The Book Ends“ wollte ich zum Ausdruck bringen, dass das, was an der Beschreibung von QED interessant ist, letztlich die ‚Grenzen‘ sind, die QED aufzeigt. Dabei ist mir natürlich klar, dass Feynman, als er seine vier Vorlesungen in Neuseeland hielt, in keiner Weise die Fragen vor Augen hatte, die von der modernen Biologie ausgehen, erst recht nicht von den Problemstellungen der ‚chemischen Evolution‘ (wenngleich er in der Vorlesung klar herausstellt, dass die gesamte Chemie letztlich nur eine Anwendung der Physik sei (was so unumschränkt sicher nicht haltbar ist)). Insofern ist meine Re-Lektüre von QED natürlich nicht die ‚typische‘ Lektüre, die er bei der Abfassung des Textes voraussetzt hatte.

3. Die Fragen, die ich von P.Davies mitgenommen habe – und die an die Physik gestellt werden müssen – sind daher eine Art Nachreflexion auf ein Thema, über das die Vertreter der Physik (von einigen Ausnahmen abgesehen) sich bislang nicht beschäftigt haben. Zusammenfassen gehe ich davon aus, dass die Biologie mit dem Begriff ‚Leben‘ operiert, der aber bis heute nicht eindeutig definiert ist. Es gibt nur eine Reihe von ‚Eigenschaften‘, die die meisten in einen Zusammenhang mit ‚Leben‘ bringen. Dazu gehört zentral die Eigenschaft, eine gegebene Struktur vervielfältigen zu können und dabei zufällige Änderungen zu ermöglichen. Diese Reproduktionsfunktionalität ist an eine komplexe Struktur von Molekülen gebunden, die selbst wiederum komplex sind. Der entscheidende Punkt ist, dass diese ‚Makroeigenschaft‘ nicht direkt aus den Eigenschaften ihrer ‚Bestandteile‘ abgeleitet werden kann (zumindest bislang nicht). Es gibt kein bekanntes Modell der ‚Materie‘, das es bislang erlauben würde, diese beobachtbaren Makrophänomene einfach ‚abzuleiten‘.

4. In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich die Frage, ob QED grundsätzlich Ansatzpunkte liefern kann, um in den oben genannten Fragen weiter zu kommen. Immerhin stellt Feynman klar fest, dass der gegenstandsbereich von QED sind“ … all the phenomena of the physical world except the gravitational effect … and [except] radioactive phenomena…And, as I already explained, the theory behind chemistry is quantum electrodynamics“.(p.7f)

5. Liest man sich durch das Buch durch — ich fand es total spannend und habe es in zwei Tagen (nur durch Verwaltungsarbeiten unterbrochen) gelesen — , dann kann man erkennen, dass QED im aktuellen Zustand nicht nur keine direkten Antworten bietet, sondern dass QED selbst darüber hinaus selbst einige ernst Probleme hat. Das Faszinierende an Feynman ist, dass er selbst diese Probleme klar benennt. Diese beziehen sich z.B. auf das Problem der genauen Berechnung nahezu aller numerischen Werte des Modells samt der Konsistenz der gesamten Theorie (pp.128-130, 138), die geradezu mysteriöse Wiederholung von Elementen mit gleichen Eigenschaften aber jeweils größeren Massen (pp.145, 147), der große spekulative Charakter vieler Verbesserungsversuche des Modells (p.150), die Schwierigkeit, das Phänomen der Gravitation zu integrieren (p.151), das vollständige Fehlen einer Erklärung der numerischen Werte der Massenzahlen (p.152), um die wichtigsten Probleme zu nennen.

6. Man kann also erahnen, dass die Physik im Format einer QED einerseits zwar eine große geistige Leistung und auch ein Erfolg darstellt, zugleich wird im Erfolg schmerzlich bewusst, dass wir irgendwie immer noch ganz am Anfang stehen. Solange die Physyik, die komplexesten Strukturen, die wir im Universum – nach heutigem Wissensstand – kennen, die Strukturen des Lebens, noch nicht – nicht einmal ansatzweise – ‚erklären‘ kann, solange befindet sich die Physik im Stadium des A,B,C-Lernens. Der immer komplexere mathematische Apparat bei der Darstellung der physikalischen Phänomene darf uns darüber nicht hinwegtäuschen. Möglicherweise muss man die gesamte benutzte Mathematik auch mal einer Revision unterziehen; ihre Lücken und Defizite sind jedenfalls sichtbar (eine solche Revision wäre natürlich nichts, was man einfach mal so macht…).

 

Ein Überblick über alle bisherigen Themen findet sich HIER

 

VIDEOS

 

Im folgenden einige Videos, die ich auf Youtube gefunden habe, die Feynman genau bei den Vorlesungen in Auckland (New Zealand) (1979) zeigen, die dem Buch QED zugrunde liegen.

  1. Teil 1

  2. Teil 2

  3. Teil 3

  4. Teil 4

 

Feynman’s Leben

http://www.youtube.com/watch?v=Mn4_40hAAr0&feature=related

 

SUCHE NACH DEM URSPRUNG UND DER BEDEUTUNG DES LEBENS. Teil 3 (Superbugs, Steinefresser)

Paul Davies, The FIFTH MIRACLE: The Search for the Origin and Meaning of Life, New York:1999, Simon & Schuster

Start: 3.Sept.2012

Letzte Fortsetzung: 4.Sept.2012

Fortsetzung von Teil 2

 

  1. Die Entdeckung, dass RNA-Moleküle ähnliche Eigenschaften haben wie DNA-Moleküle und sie bis zu einem gewissen Grade auch als Enzyme fungieren können, die chemische Prozesse unterstützen (was sonst Proteine tun), führte zur Hypothese von der RNA-Welt, die der DNA-Welt vorausgeht. Experimente von Spiegelmann zeigten z.B., dass RNA-Genome in einer entsprechenden Lösung mit Enzymen sich reproduzieren können, allerdings mit der Tendenz, sich immer mehr zu vereinfachen (74.ter Durchlauf, 84% abgestoßen [Spiegelmann S.217]). Die Entkopplung von realen Lebensprozessen führt offensichtlich zu einer ‚Sinnentleerung‘ dergestalt, dass die Basen ihre ‚Bedeutung‘ verlieren und damit ihre ‚Notwendigkeit‘! Das vereinfachte Endprodukt bekam den Namen ‚Spiegelmanns Monster‘. (123-127) Genau gegenläufig war ein Experiment von Manfred Eigen und Peter Schuster (1967), die mit RNA-Bausteinen begannen und herausfanden, dass diese sich ‚aus sich heraus‘ zu immer komplexeren Einheiten zusammenfügten, sich reproduzierten, und den ‚Monstern von Spiegelmann‘ ähnelten. (127f) Allerdings benutze Eigen und Schuster für ihre Experimente spezialisierte Enzyme, die aus einer Zelle gewonnen waren. Die Existenz solcher Enzyme in der frühen Zeit der Entstehung gilt aber nicht als gesichert. (128f) Überlegungen zu möglichen Szenarien der frühen Koevolution von RNA-Molekülen und Proteinen gibt es, aber keine wirklichen ‚Beweise‘. (129f) Alle bisherigen Experimente haben nur gezeigt, dass die Synthese längerer RNA-Moleküle ohne spezielle Unterstützung zu fragil ist; sie funktioniert nicht. Dazu gehört auch das Detail der Chiralität: bei ‚freier‘ Erzeugung zeigen die Moleküle sowohl Links- als auch Rechtshändigkeit; die biologischen Moleküle sind aber alle linkshändig. (130f) Stammbaumanalysen zeigen ferner, dass RNA-Replikation eine spätere Entwicklung ist; die frühesten Vorläufer hatten sie so nicht. (131f) Ferner ist völlig unklar, wie sich frühere Replikatoren entwickeln konnten. (132)

  2. Aufgrund dieser Schwierigkeiten gibt es alternative Versuche, anzunehmen, dass vielleicht die Proteine zuerst da waren. Rheza Ghadiri entdeckte, dass sich Peptidketten selbst vermehren können, was auch am Beispiel der Rinderseuche BSE bestätigt wurde (133). Freeman Dyson nahm an, dass die Proteine und die replikationsfähigen Moleküle sich parallel entwickelt haben und dann erst fusionierten.(133f) Die zentrale Annahme bei Dyson ist, dass Moleküle die Produktion und Veränderung anderer Moleküle bewirken können. Damit können dann ‚Ordnungen‘ dergestalt entstehen, dass sich präferierte chemische Zyklen bilden, die verklumpen, anschwellen und sich spalten. Schon auf dieser Ebene sollte begrenzter ‚Wettbewerb‘ möglich sein, der zu einer begrenzten ‚Evolution‘ führt. (134) Solche Prozesse könnten dann von von Nukleinsäuren durchdrungen werden, die sich diese Prozesse zunutze machen. (134f) Als möglicher Ort für solche Prozesse könnte der Boden der Ozeane fungieren. Russell entwickelte ein Modell von semipermeablen- Membranen, die sich dort bilden können. (135f) Cairns-Smith generalisierte die Idee der Informationsspeicherung und entwickelte die Hypothese, dass zu Beginn Tonkristalle die Funktion von RNA und DNA gespielt haben könnten. Allerdings gibt es bislang keine experimentelle Bestätigung hierfür. (136f)

  3. Alle diese Überlegungen liefern bislang keine vollständig überzeugenden Lösungen. Klar ist nur, dass die biologische Evolution Vorläuferprozesse haben musste, denen ein Minimum an Komplexität zukommt und zwar eine ‚organisierte Komplexität‘. (137f) Unter dem Titel ‚Selbstorganisation‘ fand Prigogine Beispiele, wie sich durch Zufluss freier Energie geordnete Strukturen aus einer ‚chaotischen‘ Situation heraus bilden konnten.(138f) Kaufmann entwickelte die Idee ‚autokatalytischer‘ Prozesse, in denen ein Molekül M auf andere Moleküle als Katalysator so wirkt, dass sie Prozesse eingehen, die letztlich zur Produktion von M führen. Dies verstärkt diese Prozesse immer mehr. (139f) Allerdings fehlen auch für diese Hypothesen empirische und experimentelle Belege. (140f) Davies weist auch darauf hin, dass selbstorganisierende Prozesse in allen wesentlichen Eigenschaften von den Umgebungsbedingungen bestimmt werden; biologische Reproduktion ist aber wesentlich ‚intrinsisch‘ bestimmt durch die Informationen der DNA/ RNA-Moleküle. Alle die Modelle zur Selbstorganisation liefern keine wirklichen Hinweise, wie es zu den selbstbestimmten Formen der Reproduktion kommen konnte, zur Herausbildung der Software [zur Dekodierung?]. (141) Dabei erinnert Davies nochmals an den Aspekt der ’nicht-zufälligen‘ Ordnung, d.h. alle jene Muster, die regelmäßige Anteile enthalten (wie in den Beispielen von Autokatalyse und Selbstorganisation), sind nicht die Formen von zufälliger Informationsspeicherung, wie man sie im Falle von DNA bzw. RNA-Molekülen findet.(142)

  4. [Anmerkung: So gibt es bislang also Einsichten in das Prinzip der biologischen Selbstreproduktion, aber überzeugende Hinweise auf chemische Prozesse, wie es zur Ausbildung solcher komplexer Prozesse komme konnte, fehlen noch. ]

  5. Im Kapitel 6 ‚The Cosmic Connection‘ (SS.143 – 162) wird aufgezeigt, dass die irdische Chemie nicht losgelöst ist von der allgemeinen Chemie des Universums. Fünf chemische Elemente spielen in der erdgebundenen Biologie eine zentrale Rolle: Kohlenstoff (‚carbon‘), Sauerstoff (‚oxygen‘), Wasserstoff (‚hydrogen‘), Stickstoff (’nitrogen‘), und Phosphor (‚phosphorus‘). Dies sind zugleich die häufigsten Elemente im ganzen Universum. (143) Kohlenstoff hat die außerordentliche Fähigkeit, praktisch unendlich lange Ketten zu bilden (Nukleinsäuren und Proteine sind Beispiele dafür). (143)

  6. Kohlenstoff entsteht durch die Kernfusion in Sternen von Wasserstoff zu Helium zu Kohlenstoff.(146) Buchstäblich aus der ‚Asche‘ erloschener Sterne konnten sich dann Planeten wie die Erde bilden.(144) Kohlenstoff (‚carbon‘), Sauerstoff (‚oxygen‘), Wasserstoff (‚hydrogen‘) und Stickstoff (’nitrogen‘) werden seit Bestehen der Erde beständig in der Atmosphäre, in der Erdkruste, bei allen Verwesungsprozessen ‚recycled‘. Danach enthält jeder Körper Kohlenstoffatome von anderen Körpern, die 1000 und mehr Jahre älter sind.(146f) Mehr als hundert chemische Verbindungen konnten bislang im Universum nachgewiesen werden, viele davon organischer Natur. (147f) Nach den ersten hundert Millionen Jahren war die Oberfläche der Erde immer noch sehr heiß, die Ozeane viel tiefer, die Atmosphäre drückend (‚crushing‘), intensiver Vulkanismus, der Mond näher, die Gezeiten viel höher, die Erdumdrehung viel schneller, und vor allem andauernde Bombardements aus dem Weltall. (152) Eine ausführlichere Schilderung zeigt die vielfältigen Einwirkungen aus dem Weltall auf die Erde. Generell kann hier allerlei (auch organisches) Material auf die Erde gekommen sein. Allerdings sind die Umstände eines Eindringens und Aufprallens normalerweise eher zerstörerischer Natur was biologische Strukturen betrifft. (153-158) Das heftige Bombardement aus dem Weltall mit den verheerenden Folgen macht es schwer, abzuschätzen, wann Leben wirklich begann. Grundsätzlich ist weder auszuschließen, dass Leben mehrfach erfunden wurde noch, dass es Unterstützung aus dem Weltall bekommen haben kann. Andererseits war der ’sicherste‘ Ort irgendwo in einer Tiefe, die von dem Bombardement kaum bis gar nicht beeinträchtigt wurde. (158-161)

  7. Kapitel 7 ‚Superbugs‘ (163-186). Die weltweit auftretende Zerstörung von unterirdischen Kanalleitungen aus Metall (später 1920iger) führte zur Entdeckung eines Mikroorganismus, der ausschließlich in einer säuerlichen Umgebung lebt, Schwefel (’sulfur‘) frißt und eine schweflige Säure erzeugt, die sogar Metall zerstören kann.(163f) Man entdeckte mittlerweile viele verschiedene Mikroorganismusarten, die in Extremsituationen leben: stark salzhaltig, sehr kalt, starke radioaktive Strahlung, hoher Druck, extremes Vakuum, hohe Temperaturen. (164f) Diese Mikroorganismen scheinen darüber hinaus sehr alt zu sein. (165) Am erstaunlichsten von allen sind aber die wärmeliebenden Mikroorganismen (‚thermophiles‘, ‚hyperthermophiles‘), die bislang bis zu Temperaturen von 113C^o gefunden wurden. Von den mittlerweile mehr als Tausend entdeckten Arten sind ein großer Teil Archäen, die als die ältesten bekannten Lebensformen gelten. (166f) Noch mehr, diese thermophilen und hyperthermophylen Mikroorganismen sind – wie Pflanzen allgemein – ‚autotroph‘ in dem Sinne, dass sie kein organisches Material für ihre Versorgung voraussetzen, sondern anorganisches Material. Man nennt die unterseeischen Mikroorganismen abgrenzend von den autotrophen ‚Chemotrophs‘, da sie kein Sonnenlicht (also keine Photosynthese) benutzen, sondern einen eigenen Energiegewinnungsprozess entwickelt haben. (167f) Es dauerte etwa von 1920 bis etwa Mitte der 90iger Jahre des 20.Jahrhunderts bis der Verdacht und einzelne Funde sich zu einem Gesamtbild verdichteten, dass Mikroorganismen überall in der Erdoberfläche bis in Tiefen von mehr als 4000 m vorkommen, mit einer Dichte von bis zu 10 Mio Mikroorganismen pro Gramm, und einer Artenvielfalt von mittlerweile mehreren Tausend. (168-171) Bohrungen in den Meeresgrund erbrachten weitere Evidenz dass auch 750m unter dem Meeresboden überall Mikroorganismen zu finden sind (zwischen 1 Mrd pro cm^3 bis zu 10 Mio). Es spricht nichts dagegen, dass Mikroorganismen bis zu 7km unter dem Meeresboden leben können. (171-173) All diese Erkenntnisse unterstützen die Hypothese, dass die ersten Lebensformen eher unterseeisch und unterirdisch entstanden sind, geschützt vor der Unwirtlichkeit kosmischer Einschläge, ultravioletter Strahlung und Vulkanausbrüchen. Außerdem waren alle notwendigen Elemente wie z.B. Wasserstoff, Methan, Ammoniak, Wasserstoff-Sulfid im Überfluss vorhanden. (173f) Untersuchungen zur Energiebilanz zeigen, dass in der Umgebung von heißen unterirdischen Quellen speziell im Bereich 100-150 C^o sehr günstig ist.(174f) Zusätzlich deuten genetische Untersuchungen zur Abstammung darauf hin, dass gerade die Archäen-Mikroorganismen zu den ältesten bekannten Lebensformen gehören, die sich z.T. nur sehr wenig entwickelt haben. Nach all dem wären es dann diese hyperthermophilen Mikroorganismen , die den Ursprung aller biologischen Lebensformen markieren. Immer mehr Entdeckungen zeigen eine wachsende Vielfalt von Mikroorganismen die ohne Licht, in großer Tiefe, bei hohen Temperaturen anorganische Materialien in Biomasse umformen. (175-183)

  8. Wie Leben wirklich begann lässt sich bislang trotz all dieser Erkenntnisse nicht wirklich klären. Alle bisherigen Fakten sprechen für den Beginn mit den Archäen, die sich horizontal in den Ozeanen und in der Erdkruste in einem Temperaturbereich nicht höher als etwa 120 C^o (oder höher?) ausbreiten konnten. Irgendwann muss es dann einen Entwicklungssprung in die Richtung Photosynthese gegeben haben, der ein Leben an der Oberfläche ermöglichte. (183-186)

  9. Kap.8 ‚Mars: Red and Dead‘ (SS.187-220). Diskussion, ob es Leben auf dem Mars gab bzw. noch gibt. Gehe weiter darauf nicht ein, da es für die Diskussion zur Struktur und Entstehung des Lebens keinen wesentlichen Beitrag liefert.

  10. Kap.9 ‚Panspermia‘ (SS.221-243). Diskussion, inwieweit das Leben irgendwo im Weltall entstanden sein kann und von dort das Leben auf die Erde kam. Aber auch hier gilt, neben der Unwahrscheinlichkeit einer solchen Lösung würde es die Grundsatzfragen nicht lösen. (siehe auch Davies S.243))

  11. Kap.10 ‚A Bio-Friendly Universe‘ (SS.245-273). Angesichts der ungeheuren molekularen Komplexität , deren Zusammenspiel und deren Koevolution steht die Annahme einer rein zufälligen Entwicklung relativ schwach da. Die Annahme, dass die Komplexität durch die impliziten Gesetzmäßigkeiten aller beteiligten Bestandteile ‚unterstützt‘ wird, würde zwar ‚helfen‘, es bleibt aber die Frage, wie. (245-47) Eine andere Erklärungsstrategie‘, nimmt an, dass das Universum ewig ist und dass daher Leben und Intelligenz schon immer da war. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen widersprechen den bekannten Fakten und erklären letztlich nichts. Davies plädiert daher für die Option, dass das Leben begonnen hat, möglicherweise an mehreren Orten zugleich. (247-250)
  12. Im Gegensatz zu Monod und den meisten Biologen, die nur reinen Zufall als Entstehungsform annehmen, gibt es mehrere Vertreter, die Elemente jenseits des Zufalls annehmen, die in der Naturgesetzen verankert sind. Diese wirken sich als ‚Präferenzen‘ aus bei der Bildung von komplexeren Strukturen. (250-254) Dem hält Davies aber entgegen, dass die normalen Naturgesetze sehr einfach sind, schematisch, nicht zufällig, wohingegen die Kodierung des Lebens und seiner Strukturen sich gerade von den chemischen Notwendigkeiten befreit haben, sich nicht über ihre materiellen Bestandteile definieren, sondern über eine frei (zufällig) sich konfigurierende Software. Der Rückzug auf die Präferenzen ist dann möglicherweise kein genügender Erklärungsgrund. Davies hält die Annahme eines ‚Kodes im Kode‘ für nicht plausibel. (254-257) Wie aber lässt sich das Problem der biologischen Information lösen? (257f) Grundsätzlich meint Davies, dass vieles dafür spricht, dass man ein ‚Gesetz der Information‘ als genuine Eigenschaft der Materie annehmen muss. (258f) Davies nennt dann verschiedene Theorieansätze zum möglichen Weiterdenken, ohne die gedanklichen Linien voll auszuziehen. Er erinnert nochmals an die Komplexitätstheorie mit ihrem logischen Charakter, erinnert an die Quantenstruktur der Materie, die Dualität von Welle (Information? Software?) und Teilchen (Hardware?) und ‚Quasikristalle‘, die auf den ersten Blick periodisch wirken, aber bei näherer Analyse aperiodisch sind. (259-263)
  13. Eine andere Frage ist die, ob man in der Evolution irgendeine Art von Fortschritt erkennen kann. Das Hauptproblem ist, wie man Fortschritt definieren kann, ohne sich in Vorurteilen zu verfangen. Vielfach wird der Begriff der Komplexität bemüht, um einen Anstieg an Komplexität zu konstatieren. Stephen J.Gould sieht solche Annahmen eines Anstiegs der Komplexität sehr kritisch. Für Christian de Duve hingegen erscheint ein Anstieg von Komplexität klar. (264-270)
  14. In den Schlussbemerkungen stellt Davies nochmals die beiden großen Interpretationsalternativen gegenüber: einmal die Annahme einer Zunahme der Komplexität am Beispiel von Gehirnen und daran sich knüpfenden Eigenschaften aufgrund von impliziten Präferenzen oder demgegenüber die Beschränkung auf reinen Zufall. Im letzteren Fall ist das Auftreten komplexer Lebensformen so hochgradig unwahrscheinlich, dass eine Wiederholung ähnlicher Lebensformen an einem anderen Ort ausgeschlossen erscheint. (270-273)
  15. [Anmerkung: Am Ende der Lektüre des Buches von Davies muss ich sagen, dass Davies hier ein Buch geschrieben hat, das auch ca. 13 Jahre später immer noch eine Aussagekraft hat, die die gewaltig ist. Im Detail der Biochemie und der Diskussion der chemischen Evolution mag sich das eine oder andere mittlerweile weiter entwickelt haben (z.B. ist die Diskussion zum Stammbaum fortgeschritten in einer Weise, dass weder die absolute Datierung noch zweifelsfrei ist noch die genauen Abhängigkeiten aufgrund von Genaustausch zwischen den Arten (vgl. Rauchfuß (326-337)]), doch zeigt Davies Querbeziehungen zwischen vielen Bereichen auf und bringt fundamentale Konzepte zum Einsatz (Information, Selbstorganisation, Autokatalyse, Komplexitätstheorie, Quantentheorie, Thermodynamik, algorithmische Berechenbarkeit ….), die in dieser Dichte und reflektierenden Einbringung sehr selten sind. Sein sehr kritischer Umgang mit allen möglichen Interpretationen ermöglicht Denkansätze, stellt aber auch genügend ‚Warnzeichen‘ auf, um nicht in vorschnelle Interpretationssackgassen zu enden. Eine weitere Diskussion des Phänomen Lebens kann an diesem Buch schwerlich vorbei gehen. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass die neueren Ergebnisse die grundsätzlichen Überlegungen von Davies tangieren; mehr noch, ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass die neuere Diskussion zwar weiter in ‚Details wühlt‘, aber die großen Linien und die grundlegenden theoretischen Modelle nicht wirklich beachten. Dies bedarf weiterer intensiver Lektüre und Diskussion ]
  16. [ Anmerkung: Ich beende hiermit die direkte Darstellung der Position von Davies, allerdings beginnt damit die Reflektion seiner grundlegenden Konzepte erst richtig. Aus meiner Sicht ist es vor allem der Aspekt der ‚logischen Strukturen‘, die sich beim ‚Zusammenwirken‘ einzelner Komponenten in Richtung einer höheren ‚funktionellen Komplexität‘ zeigen, die einer Erklärung bedürfen. Dies ist verknüpft mit dem Phänomen, dass biologische Strukturen solche übergreifenden logischen Strukturen in Form von DNA/ RNA-Molekülen ’speichern‘, deren ‚Inhalt‘ durch Prozesse gesteuert werden, die selbst nicht durch ‚explizite‘ Informationen gesteuert werden, sondern einerseits möglicherweise von ‚impliziten‘ Informationen und jeweiligen ‚Kontexten‘. Dies führt dann zu der Frage, inwieweit Moleküle, Atome, Atombestandteile ‚Informationen‘ ‚implizit‘ kodieren können, die sich in der Interaktion zwischen den Bestandteilen als ‚Präferenzen‘ auswirken. Tatsache ist, dass Atome nicht ’neutral‘ sind, sondern ’spezifisch‘ interagieren, das gleiche gilt für Bestandteile von Atomen bzw. für ‚Teilchen/ Quanten‘. Die bis heute nicht erklärbare, sondern nur konstatierbare Dualität von ‚Welle‘ und ‚Teilchen‘ könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Grundstrukturen der Materie noch Eigenschaften enthält, die wir bislang ‚übersehen‘ haben. Es ist das Verdienst von Davies als Physiker, dass er die vielen chemischen, biochemischen und biologischen Details durch diese übergreifenden Kategorien dem Denken in neuer Weise ‚zuführt‘. Die überdimensionierte Spezialisierung des Wissens – in gewisser Weise unausweichlich – ist dennoch zugleich auch die größte Gefahr unseres heutigen Erkenntnisbetriebes. Wir laufen wirklich Gefahr, den berühmten Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen. ]

 

Zitierte Literatur:

 

Mills,D.R.; Peterson, R.L.; Spiegelmann,S.: An Extracellular Darwinian Experiment With A Self-Duplicating Nucleic Acid Molecule, Reprinted from the Proceedings of the National Academy of Sciences, Vol.58, No.1, pp.217-224, July 1997

 

 

Rauchfuß, H.; CHEMISCHE EVOLUTION und der Ursprung des Lebens. Berlin – Heidelberg: Springer, 2005

 

Einen Überblick über alle bisherigen Themen findet sich HIER

 

Ein Video in Youtube, das eine Rede von Pauls Davies dokumentiert, die thematisch zur Buchbesprechung passt und ihn als Person etwas erkennbar macht.

 

Teil 1:
http://www.youtube.com/watch?v=9tB1jppI3fo

Teil 2:
http://www.youtube.com/watch?v=DXXFNnmgcVs

Teil 3:
http://www.youtube.com/watch?v=Ok9APrXfIOU

Teil 4:
http://www.youtube.com/watch?v=vXqqa1_0i7E

Part 5:
http://www.youtube.com/watch?v=QVrRL3u0dF4
Es gibt noch einige andere Videos mit Paul Davies bei Youtube.