Rückblick zur 4. Philosophiewerkstatt vom 8.Februar 2014.
Trotz garstigem Wetter fand sich wieder ein lebhafter Kreis von Mitdenkern zusammen.
ERINNERN
Da sich mitlerweile schon viel Stoff aus den vorausgehenden Treffen angesammelt hatte, gingen wir dazu über, im gemeinsamen Gespräch die Punkte heraus zu filtern, die den einzelnen für diesen Abend wichtig erschienen. Neben vielen bunten Aspekten war es dann im Kern das Thema ‚Denken und Fühlen‘, was weiter vorangetrieben werden sollte.
WEITERDENKEN
Anhand eines Schaubildes wurde die aktuelle Betrachtungsweise geklärt und das berühmte Experiment von Tolman (1948) anhand einer computerbasierten Nachsimulation erläutert.
Umgebungsorientierung wird auch ohne direkte Bedürfnisse gelernt – Annahme eines Basistriebs ‚Neugierde‘, ‚Spieltrieb‘, ‚Kreativität‘
Triebfreies Umgebungslernen widerspricht den einfachen S-R-Verkettungsthesen von Watson und anderen Verhaltenstheoretikern
Bedürfnisse verleihen bestimmten Unterschiedsmengen in der Wahrnehmung eine spezielle Bedeutung (eingebaute Fitnesswerte)
Aktuelle Bedürfnisse fokussieren das Handeln auf Umgebungsausschnitte (partielle ‚Blindheit‘)
Eine Veränderung des Ortes, an dem sich Futter findet, kann von rein deterministischen Systemen nicht bewältigt werden (phi: I x IS —> O). Nicht-reaktive Systeme im Sinne von ‚adaptiven‘ Systemen können die Aufgabe bewältigen (phi: I x IS —>IS x O).
Aufgrund der Erkenntnisse der Evolutionsbiologie wissen wir, dass die logische Abhängigkeit wie folgt ist: die primäre Vorgabe ist die ‚Welt, wie sie ist‘; in Interaktion mit der Welt haben sich unterschiedliche Systeme herausgebildet, die auf die Besonderheiten dieser Welt reagieren können. Die ‚Bedürfnisstruktur‘ von Lebewesen ist in dieser Perspektive eine Art ‚Echo‘ auf das, was sie vorfinden; biologische Systeme sind von daher ‚komplementär‘ zu einer sich kontinuierlich verändernden Welt.
Hier ergeben sich viele interessante Denkansätze.
Es scheint, dass die ‚Bedürfnisse‘ (Emotionen) logisch dem Denken vorgeordnet sind; die Bedürfnisse brauchen zwar das Denken, um ‚effizient‘ zu sein, aber ohne die Bedürfnisse taumelt das Denken in einem ‚wertfreien‘ Raum von Unterschieden.
Das führt zur Frage, welche ‚Bedürfnisse‘ (Emotionen, Gefühle, Stimmungen, …) letztendlich ‚wichtig‘ sind? Auf welchen größeren Zusammenhang dies alles verweist? Ob wir schon über alle Gefühle verfügen, die zum Übereben in diesem Kosmos wichtig sind? Ob es Gefühle gibt, die sich ‚überlebt‘ haben oder die gar ’schädlich‘ sind? Usw.
PHILOSOPHISCHES MUSIKEXPERIMENT
Es gab dann zum ersten Mal ein philosophisches Musikexperiment, das zu angeregten Gesprächen führte.