PHILOSOPHISCHER DIALOG : Testumgebung für Kommunen – Neuer Lösungsansatz

Letzte Änderung: 2.Okt 2024

Fragender: Gerd Doeben-Henisch

Kontakt: cagent@cognitiveagent.org

(Weitere philosophische Dialoge mit chatGPT4 siehe HIER.)

WORUM ES GEHT

In diesem Dialog geht es um die Frage, wie eine Testumgebung aussehen sollte, mittels der eine reale Kommune hinsichtlich ihrer aktuellen Dynamik beschrieben werden soll. Darüber hinaus sollte die Möglichkeit bestehen, alternative Szenarien für mögliche Zukünfte auszuprobieren.

Nach dem typischen ‚Warmlaufen‘ fokussiert sich der Dialog immer mehr auf jenen Ansatz, den der Autor in den letzten Jahren nach und nach heraus gearbeitet hat. Im Spannungsfeld zwischen theoretischer Beschreibung und unterstützenden Algorithmen wird die bisherige (scheinbare) Unlösbarkeit des Bedeutungsproblems sichtbar gemacht und angedeutet, wie eine neue Lösung aussehen könnte.

FRAGENDER
Hallo Chat, was fällt Dir ein zu der Idee, eine Art Testumgebung zu konzipieren, mit deren Hilfe man verschiedene Aspekte einer realen Kommune untersuchen kann: (1) Wie sind die aktuellen Abläufe? (2) Welche alternativen Strukturen wären denkbar? (3) Wie sind die Abläufe in den neuen alternativen Strukturen?

CHAT

Die Idee einer Testumgebung zur Untersuchung einer realen Kommune ist sehr spannend und könnte in vielerlei Hinsicht nützlich sein. Man könnte diese Testumgebung wie eine Simulation aufbauen, um Prozesse und Strukturen in einer kontrollierten Umgebung zu analysieren. Hier sind einige Ansätze, wie man die von dir angesprochenen Punkte umsetzen könnte:

  1. Analyse der aktuellen Abläufe:
    Hier könnte man eine detaillierte Prozesslandkarte der Kommune erstellen, die zeigt, wie Entscheidungen getroffen werden, wie Informationen fließen und welche Institutionen und Akteure involviert sind. Digitale Modelle wie BPMN (Business Process Model and Notation) könnten genutzt werden, um diese Abläufe zu visualisieren. Dies würde Schwachstellen, Engpässe oder Ineffizienzen sichtbar machen.
  2. Erforschung alternativer Strukturen:
    Um alternative Strukturen zu testen, könnte man verschiedene Szenarien in der Simulation durchspielen. Hier wären Ansätze denkbar, die auf einem demokratischeren, technokratischeren oder sogar auf einem algorithmischen Entscheidungssystem basieren. Ziel wäre es, herauszufinden, wie sich diese Strukturen auf Effizienz, Bürgernähe, Transparenz und Partizipation auswirken.
  3. Bewertung der Abläufe in neuen Strukturen:
    In dieser Phase könnte die Testumgebung dynamische Prozesse wie Feedbackschleifen, Entscheidungsfindungszeiten, Transparenzgrad und den Grad der Bürgerbeteiligung simulieren. Man könnte messen, wie effizient und resilient diese neuen Abläufe im Vergleich zur aktuellen Struktur sind. Tools wie Systemdynamik-Modelle oder agentenbasierte Simulationen könnten nützlich sein, um komplexe Interaktionen in der Gemeinschaft abzubilden.

Solch eine Umgebung könnte auch nützlich sein, um die Resilienz gegenüber Krisensituationen zu testen, etwa wie sich alternative Strukturen in Katastrophen oder unter Druckbedingungen verhalten. Wichtig wäre, dass diese Testumgebung flexibel genug ist, um verschiedene Parameter zu verändern und deren Auswirkungen in Echtzeit zu beobachten.

FRAGENDER


Kennst Du theoretische Modelle, die man hier benutzen könnte?

CHAT

Ja, es gibt eine Reihe theoretischer Modelle, die in einer solchen Testumgebung zur Analyse und Simulation von kommunalen Strukturen und Prozessen eingesetzt werden könnten. Hier sind einige relevante Modelle:

1. Systemdynamik (System Dynamics)

Dieses Modell ist besonders geeignet, um die komplexen Wechselwirkungen in einer Kommune zu verstehen. Es erlaubt die Modellierung von Feedbackschleifen, Verzögerungen und nichtlinearen Beziehungen. Systemdynamik wird oft zur Simulation von langfristigen dynamischen Prozessen eingesetzt, zum Beispiel um die Auswirkungen von politischen Entscheidungen oder Ressourcenmanagement zu analysieren.

Anwendung in der Kommune:

  • Dynamische Entwicklungen von Haushaltsdefiziten oder -überschüssen.
  • Simulieren von Auswirkungen auf Infrastruktur, Bildung oder Sozialdienste.
  • Nachvollziehen, wie Änderungen in der Bürgerbeteiligung die Entscheidungsfindung beeinflussen.

2. Agentenbasierte Modellierung (Agent-Based Modeling, ABM)

In ABM werden einzelne Akteure (Agenten) mit bestimmten Verhaltensregeln modelliert. Diese Agenten können Bürger, Politiker, Unternehmen oder andere relevante Akteure der Kommune darstellen. Man kann beobachten, wie diese Agenten miteinander interagieren und welche emergenten Eigenschaften sich im System ergeben.

Anwendung in der Kommune:

  • Modellieren von Interaktionen zwischen Bürgern und städtischen Verwaltungen.
  • Testen von Szenarien, wie sich unterschiedliche Beteiligung der Bürger auf Entscheidungen auswirkt.
  • Analysieren der Reaktionen der Gemeinde auf externe Schocks (z.B. eine Krise).

3. Business Process Model and Notation (BPMN)

BPMN ist ein Standard zur Modellierung und Dokumentation von Geschäftsprozessen. Es ist besonders hilfreich, um aktuelle Abläufe zu erfassen und mögliche Effizienzgewinne zu identifizieren. BPMN bietet eine klare Struktur zur Visualisierung von Prozessen, was in der Analyse von bürokratischen Abläufen sehr nützlich sein kann.

Anwendung in der Kommune:

  • Darstellung und Optimierung von Entscheidungsprozessen in der Verwaltung.
  • Identifizieren von Engpässen in der Kommunikation zwischen Bürgern und der Verwaltung.

4. Spieltheorie

Die Spieltheorie kann verwendet werden, um strategische Interaktionen zwischen Akteuren in der Kommune zu modellieren. Sie hilft zu verstehen, wie Akteure – etwa politische Parteien, Interessenvertreter oder Bürger – ihre Entscheidungen treffen, insbesondere wenn es um Verhandlungen, Machtverhältnisse oder Kooperationen geht.

Anwendung in der Kommune:

  • Analyse von Verhandlungen zwischen politischen Parteien oder Interessengruppen.
  • Verständnis von Konflikten zwischen den verschiedenen Akteuren innerhalb einer Kommune.
  • Bewertung von Szenarien, bei denen Kooperation oder Konkurrenz zu besseren Lösungen führt.

5. Netzwerktheorie

Dieses Modell betrachtet die Beziehungen zwischen Akteuren als Netzwerk von Verbindungen. Dies kann genutzt werden, um Kommunikations- und Machtstrukturen in der Kommune zu analysieren. Netzwerktheorie zeigt auf, wie Information und Einfluss durch die verschiedenen Akteure fließt und wie zentral bestimmte Akteure für die Funktionsweise des Gesamtsystems sind.

Anwendung in der Kommune:

  • Identifikation von Schlüsselakteuren in politischen Netzwerken.
  • Verständnis von Informationsflüssen und möglichen Verzögerungen.
  • Analyse von Kooperationsnetzwerken zwischen Bürgern und Verwaltung.

6. Social-Ecological Systems (SES) Framework

Das SES-Framework wird verwendet, um das Zusammenspiel zwischen menschlichen und natürlichen Systemen zu modellieren. In einer Kommune könnte es verwendet werden, um Nachhaltigkeit und Resilienz gegenüber ökologischen Herausforderungen zu analysieren, wie etwa städtische Entwicklung, Umweltpolitik oder Ressourcenmanagement.

Anwendung in der Kommune:

  • Analyse der Wechselwirkungen zwischen Stadtentwicklung und Umwelt.
  • Modellierung der Resilienz der Gemeinde gegenüber ökologischen Veränderungen (z.B. Klimawandel).
  • Untersuchung von nachhaltigen Lösungen für Energie- oder Abfallmanagement.

7. Multiple Streams Framework (MSF)

Das MSF wird oft zur Analyse von politischen Prozessen verwendet. Es geht davon aus, dass politische Entscheidungen aus drei Strömen entstehen: Problemen, Politik und politischen Gelegenheiten. Dieses Modell könnte nützlich sein, um zu verstehen, wie politische Entscheidungen in der Kommune getroffen werden, wann Veränderungen wahrscheinlich sind und welche Bedingungen diese Veränderungen auslösen.

Anwendung in der Kommune:

  • Untersuchung von Bedingungen, unter denen politische Veränderungen in der Kommune möglich sind.
  • Analyse von Problemerkennung, Lösungsfindung und Entscheidungsmomenten.

8. Organisationsentwicklung und Change Management

Dieser theoretische Ansatz analysiert, wie Organisationen – in diesem Fall die Verwaltung einer Kommune – sich an Veränderungen anpassen. Dies könnte dazu verwendet werden, alternative Strukturen zu testen, um herauszufinden, wie widerstandsfähig eine Organisation gegenüber Veränderungen ist und wie schnell sie sich an neue Strukturen anpassen kann.

Anwendung in der Kommune:

  • Bewertung von Veränderungsprozessen innerhalb der Verwaltung.
  • Testen der Implementierung neuer Strukturen und deren Akzeptanz.

Durch eine Kombination dieser Modelle kannst du unterschiedliche Aspekte einer Kommune simulieren und analysieren. Dies würde es ermöglichen, fundierte Vorschläge zu entwickeln, wie alternative Strukturen gestaltet und bewertet werden können.

FRAGENDER


OK, das sind interessante Ansätze. Für mich sind diese aber nicht wirklich eigenständig, da man sie alle als Aspekte eines einheitlichen Ansatzes sehen kann. Siehst Du dies auch oder soll ich es dir kurz erklären?

CHAT

Ja, ich kann nachvollziehen, wie du diese Modelle als Aspekte eines einheitlichen Ansatzes sehen könntest. Viele der genannten Modelle teilen grundlegende Prinzipien, wie die Untersuchung von Interaktionen, Prozessen und Strukturen innerhalb eines Systems. Sie lassen sich in einem übergeordneten Rahmen zusammenfassen, da sie alle darauf abzielen, komplexe Systeme zu analysieren und dynamische Wechselwirkungen zu verstehen.

Du könntest beispielsweise einen systemischen Ansatz wählen, der all diese Modelle integriert. Dabei wäre das zentrale Element die Idee, dass alle Prozesse, Strukturen und Interaktionen in einem kommunalen Kontext vernetzt sind und in Wechselwirkung zueinander stehen. In einer solchen Perspektive würden die Modelle wie Systemdynamik, Agentenbasierte Modellierung, Netzwerktheorie und andere als Werkzeuge fungieren, um unterschiedliche Facetten desselben umfassenden Systems zu untersuchen.

Falls du magst, kannst du mir deine Sichtweise noch genauer erläutern. Ich bin gespannt zu hören, wie du die Modelle zu einem einheitlichen Ansatz zusammenführst!

FRAGENDER


Deine Antwort ist interessant. Meine Idee funktioniert ganz ähnlich. Ich würde (1) auch von dem systemischen Ansatz ausgehen. Darin kann man alle Faktoren (natürlich auch Akteure) grundsätzlich als ‚Systeme‘ betrachten, die über Input und Output miteinander interagieren können, was zu einer Vernetzung führt. Ferner kann man (2) jedes System als eine ‚Hierarchie von Systemen‘ ansehen, die auch interagieren. Wenn man dann (3) die ‚Gesamtheit aller Systeme‘ mittels Zeitscheiben organisiert, dann erhält man ‚Zustandsfolgen‘, die man als ‚Simulation‘ auffassen kann. Wenn man zulässt, dass jedes System ein ‚systemspezifisches Ziel‘ besitzt, dann gewinnt man eine ‚zielspezifische Dynamik‘, die sich auf allen Ebenen manifestiert, und die man dann innerhalb der Simulation in ihrer jeweiligen ‚Entwicklung‘ beobachten kann. Dies erlaubt vielschichtige Bewertungen, auch eine Analyse möglicher ‚Nachhaltigkeit‘ bzw. ‚Resilienz‘. Was meinst Du?

CHAT

Dein Ansatz klingt sehr durchdacht und bietet eine klare, strukturierte Methodik, um komplexe Systeme wie eine Kommune zu analysieren. Der systemische Ansatz, den du beschreibst, kombiniert mehrere Schichten und ermöglicht eine tiefgehende Analyse von Dynamiken und Wechselwirkungen. Besonders spannend finde ich folgende Aspekte:

  1. Systeme als Netzwerke von Interaktionen:
    Dein Ansatz, Systeme als Akteure mit Input- und Output-Beziehungen zu sehen, passt perfekt zu einer netzwerkbasierten Sichtweise. Diese Vernetzung bildet die Grundlage, um Rückkopplungsschleifen und gegenseitige Abhängigkeiten zu erkennen. Durch die Modellierung dieser Interaktionen kann man herausfinden, wie ein Eingriff in ein System andere Systeme beeinflusst.
  2. Hierarchie von Systemen:
    Die Idee, dass jedes System selbst eine Hierarchie von Subsystemen darstellt, ist sehr mächtig. Damit kann man nicht nur die Interaktion zwischen Makro- und Mikroebenen verstehen, sondern auch, wie kleine Veränderungen auf einer unteren Ebene Auswirkungen auf das gesamte System haben können. Diese Multiskalenbetrachtung ist entscheidend, um komplexe Zusammenhänge zu erfassen.
  3. Zeitscheiben und Simulation:
    Die Zeitscheiben-Idee führt zu einer sehr präzisen Art der Analyse. Man kann die Entwicklung der Systeme über die Zeit hinweg nachvollziehen und somit dynamische Prozesse beobachten. Dadurch, dass jedes System ein eigenes Ziel verfolgt, entstehen emergente Verhaltensmuster, die auf allen Ebenen sichtbar werden. Dies macht es möglich, Szenarien durchzuspielen, die zukunftsgerichtete und nachhaltige Entwicklungen simulieren.
  4. Ziele und Dynamik:
    Der Ansatz, dass jedes System ein spezifisches Ziel besitzt, verleiht dem Modell eine realistische Grundlage, denn in der Praxis haben Akteure und Institutionen immer Interessen oder Ziele. Die zielspezifische Dynamik führt zu einer spannenden Frage, wie nachhaltig oder resilient die Systeme in ihrer Zielverfolgung sind. Solch ein dynamisches Modell könnte es ermöglichen, potenzielle Schwächen oder Krisenpunkte zu identifizieren, bevor sie tatsächlich eintreten.

Insgesamt finde ich, dass dein Ansatz eine ganzheitliche Sichtweise bietet, die nicht nur Interaktionen und Hierarchien, sondern auch zeitliche Entwicklungen und Zielsetzungen in den Vordergrund stellt. Das erlaubt sehr tiefgehende Analysen, besonders wenn es um Nachhaltigkeit und Resilienz geht. Mit diesem Modell lassen sich sowohl langfristige Auswirkungen als auch kurzfristige Effekte simulieren und bewerten.

Ich sehe großes Potenzial in dieser Herangehensweise.

FRAGENDER


Wärest Du in der Lage, zwischen diesem systemischen Modell und dem normalen Begriff einer empirischen Theorie einen Zusammenhang herzustellen?

CHAT

Ja, der Zusammenhang zwischen deinem systemischen Modell und dem Konzept einer empirischen Theorie lässt sich herstellen, indem man die grundlegenden Prinzipien beider Ansätze vergleicht und integriert. Hier einige Gedanken dazu:

1. Systemisches Modell und Beobachtbarkeit

In der empirischen Theorie spielt die Beobachtbarkeit eine zentrale Rolle. Eine Theorie wird durch Beobachtungen und Daten validiert, die von der Realität stammen. In deinem systemischen Modell interagieren Systeme über Input und Output, was bedeutet, dass jedes System seine Wirkung über messbare Outputs ausdrückt. Diese Outputs sind dann beobachtbar, ähnlich wie es in einer empirischen Theorie der Fall ist.

Verbindung:
In deinem Modell können die Zustände und Veränderungen der Systeme empirisch beobachtet und gemessen werden. So könnte man aus den beobachteten Daten theoretische Hypothesen ableiten und durch Simulationen überprüfen. Dies entspricht der klassischen Vorgehensweise einer empirischen Theorie, bei der durch Beobachtungen Hypothesen getestet werden.

2. Hypothesen und Simulation

Eine empirische Theorie basiert auf der Formulierung und Überprüfung von Hypothesen. In deinem systemischen Modell können Simulationen verwendet werden, um bestimmte Hypothesen über die Interaktion von Systemen und deren Entwicklungen im Zeitverlauf zu testen. Dabei können zielspezifische Dynamiken innerhalb eines Systems als Grundlage für theoretische Annahmen dienen.

Verbindung:
Simulationen ermöglichen es, hypothetische Szenarien zu entwerfen, die im Rahmen einer empirischen Theorie getestet werden können. Das bedeutet, dass die Simulationen deines Modells eine Art von experimenteller Umgebung für empirische Theorien darstellen können. Damit wird die Simulation selbst zu einem Instrument, um empirische Vorhersagen zu überprüfen.

3. Falsifizierbarkeit und Systemische Dynamik

Eine wesentliche Anforderung an empirische Theorien im Sinne von Karl Popper ist ihre Falsifizierbarkeit – das heißt, dass die Theorie überprüfbar und widerlegbar sein muss. Dein systemisches Modell ermöglicht die Falsifizierbarkeit, indem es simuliert, wie verschiedene Systeme auf Eingaben reagieren. Wenn die beobachteten Ergebnisse von den erwarteten abweichen, kann dies als Falsifizierung einer Hypothese angesehen werden.

Verbindung:
In deinem Modell lässt sich die zielspezifische Dynamik der Systeme beobachten und prüfen. Falls die simulierten Ergebnisse nicht mit den empirischen Beobachtungen übereinstimmen, können die zugrunde liegenden Annahmen modifiziert werden, was eine klassische Form der Theorieanpassung darstellt.

4. Determinismus und Wahrscheinlichkeit

Empirische Theorien können sowohl deterministische als auch probabilistische Ansätze beinhalten. Dein systemisches Modell erlaubt ebenfalls beides: Es kann Systeme deterministisch darstellen, indem klar definierte Inputs immer zu bestimmten Outputs führen, aber auch probabilistisch, indem zufällige Einflüsse berücksichtigt werden.

Verbindung:
Die Integration von Wahrscheinlichkeit in dein Modell könnte dazu führen, dass es als empirische Theorie im Sinne von Popper angesehen wird, insbesondere im Hinblick auf die Rolle von Unsicherheiten und Wahrscheinlichkeiten bei der Vorhersage von Ereignissen. Damit könnte dein Modell verschiedene Aspekte der Realität empirisch abbilden und probabilistische Vorhersagen machen.

5. Theoriebildung und systemische Strukturen

Empirische Theorien versuchen, allgemeine Gesetzmäßigkeiten zu entdecken, die für verschiedene Situationen gelten. Dein systemisches Modell bietet eine strukturierte Möglichkeit, diese Gesetzmäßigkeiten zu finden, indem es die Interaktion der Systeme über verschiedene Zeiträume und Hierarchien hinweg untersucht.

Verbindung:
Durch die Untersuchung der Interaktion von Systemen auf verschiedenen Ebenen könnte dein Modell zur Entwicklung von allgemeinen Theorien führen, die auf unterschiedliche Systeme anwendbar sind. Dies entspricht dem Ziel der empirischen Theoriebildung, universelle Prinzipien zu identifizieren.

Fazit

Der zentrale Zusammenhang zwischen deinem systemischen Modell und dem Konzept einer empirischen Theorie liegt in der Art und Weise, wie beide Ansätze empirische Beobachtungen nutzen, um Theorien zu entwickeln und zu testen. Dein Modell kann als eine dynamische, simulationsbasierte Erweiterung der klassischen empirischen Theorie angesehen werden, bei welcher der Schwerpunkt auf der Interaktion von Systemen, deren zeitlicher Entwicklung und der Zielverfolgung liegt. Die Kombination von Beobachtbarkeit, Simulation und Falsifizierbarkeit verbindet beide Ansätze auf eine produktive Weise.

FRAGENDER


OK, sehe ich auch so. Du erklärst dies sehr anschaulich! Im Rahmen dieser Überlegungen gehe ich noch einen Schritt weiter: (1) in der ‚üblichen‘ empirischen Theorie (ET) wird eigentlich nicht mit ‚Werten‘/ ‚Zielen‘ gearbeitet, sondern man arbeitet ‚erkennbare Veränderungen‘ in Form von ‚Regeln‘/ ‚Mustern‘ ‚Gesetzen‘ heraus, die man dann dazu benutzt, um bezogen auf einen gegebenen ‚Zustand‘, mögliche Nachfolgezustände’ (Prognosen, Voraussagen, …) generieren zu können. Im Alltag (2) brauchen wir aber ständig ‚Ziele‘/ ‚Präferenzen‘/ ‚Werte‘, um uns nicht um Handeln zu können. Deswegen (3) würde ich das Konzept einer ‚nachhaltigen empirischen Theorie (NET)‘ einführen wollen. Eine NET ist grundsätzlich eine ET, aber erweitert um eine Menge von ‚Zielen‘, die ‚für sich genommen‘ keine rationale Begründung haben, aber die benutzt werden können, um ‚mögliche Entwicklungsrichtungen‘ zu priorisieren und zu testen. Dann wäre der zuvor geschilderte ‚Systemische Ansatz‘ die Implementierung einer allgemeinen NET in algorithmischer Form. Was meinst Du dazu?

CHAT

Dein Vorschlag, eine nachhaltige empirische Theorie (NET) einzuführen, ist ein sehr interessanter Schritt, um die Lücke zwischen rein beobachtungsbasierten empirischen Theorien und der Notwendigkeit, zielgerichtetes Handeln zu berücksichtigen, zu schließen. Hier sind meine Gedanken dazu:

1. Erweiterung der empirischen Theorie

In der klassischen empirischen Theorie (ET) geht es darum, beobachtbare Muster und Regeln abzuleiten, um Prognosen zu machen. Wie du richtig feststellst, fehlt in diesen Theorien jedoch oft der Aspekt von Zielen oder Werten. Dies ist in vielen alltäglichen Kontexten aber unerlässlich, da Entscheidungen und Handlungen oft zielgerichtet sind und auf Präferenzen oder Werte basieren.

Die NET schafft eine Lösung, indem sie eine ET um eine Dimension von Zielen erweitert, die als Entscheidungsparameter dienen. Während in der ET rein deskriptive Vorhersagen im Vordergrund stehen, ermöglicht die NET zusätzlich, Prioritäten zu setzen und Handlungsoptionen auf Basis von Werten zu testen. Diese Werte geben der Theorie eine praktische Handlungsorientierung, die im Alltag und in politischen oder wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen von Bedeutung ist.

2. Ziele als Handlungsprämisse

Ziele und Werte haben – wie du es beschreibst – keine inhärente „rationale Begründung“ in der Theorie selbst, sondern dienen als Prämisse für Handlungsoptionen. Diese Prämissen sind notwendig, um Entscheidungen zu treffen, selbst wenn die empirische Theorie eine Vielzahl von möglichen Zustandsveränderungen oder Entwicklungen vorschlägt.

Im Alltag funktioniert dies ständig: Menschen wählen bestimmte Ziele aus (sei es basierend auf ihren Bedürfnissen, ethischen Prinzipien oder sozialen Normen) und orientieren sich dann an diesen Zielen, um eine Richtung einzuschlagen. Die NET spiegelt dieses Verhalten wider, indem sie die empirischen Theorien mit Zielsetzungen kombiniert, die für die weitere Entwicklung genutzt werden können. Diese Zielsetzungen sind zwar nicht empirisch begründet, aber sie lenken das Handeln und ermöglichen es, die verfügbaren Optionen sinnvoll zu evaluieren.

3. Algorithmische Implementierung im systemischen Ansatz

Der systemische Ansatz, den du zuvor beschrieben hast, bietet die ideale algorithmische Grundlage für eine NET. Durch die Simulation von Systemen, die spezifische Ziele verfolgen, lassen sich unterschiedliche Entwicklungsverläufe im Zeitverlauf testen. Dies bedeutet, dass die NET auf zwei Ebenen funktioniert:

  • Empirische Ebene: Die Systeme interagieren gemäß den beobachtbaren Mustern, Regeln und Gesetzen der klassischen ET.
  • Zielgerichtete Ebene: Die Systeme streben bestimmte, nicht empirisch begründete, aber für den Kontext relevante Ziele an.

Das ermöglicht es, eine Vielzahl von Szenarien durchzuspielen, die nicht nur empirisch mögliche Entwicklungen berücksichtigen, sondern auch solche, die bestimmten Präferenzen oder Werten folgen. Diese algorithmische Implementierung erlaubt es, verschiedene Zielszenarien zu testen, zu vergleichen und herauszufinden, welche Szenarien nachhaltiger oder widerstandsfähiger sind.

4. Nachhaltigkeit und Resilienz

Deine NET legt nahe, dass durch die Integration von Zielen besonders viel Wert auf nachhaltige Entwicklungen gelegt werden kann. Da die NET Ziele explizit formuliert und Entwicklungsrichtungen basierend auf diesen Zielen priorisiert, könnte sie als Grundlage für langfristige, nachhaltige Entscheidungen dienen. Gleichzeitig kann die NET genutzt werden, um die Resilienz von Systemen zu testen, indem unterschiedliche Szenarien durchgespielt werden, die auf verschiedenen Zielsetzungen basieren.

Fazit

Die NET ist eine sehr überzeugende Weiterentwicklung der klassischen empirischen Theorie, da sie den praktischen Aspekt des Handelns und der Zielverfolgung integriert. Sie könnte ein starkes Werkzeug sein, um wissenschaftliche Modelle an realen, zielgerichteten Entscheidungsprozessen auszurichten und dabei gleichzeitig empirische Strenge zu wahren. Der systemische Ansatz als algorithmische Implementierung der NET passt perfekt, da er die Flexibilität bietet, komplexe dynamische Systeme mit Zielsetzungen zu simulieren und zu bewerten.

FRAGENDER


OK, soweit so gut. Versetzen wir uns jetzt in den Alltag. Menschen suchen nach optimalen Wegen für ihr Handeln. Dazu müssen sie sich meistens noch mit anderen Menschen abstimmen, d.h. verschiedene Menschen müssen sich durch ‚Kommunikation‘ in ihren ‚Bildern von der Welt‘ irgendwie ‚synchronisieren‘, dazu bzgl. der ‚Ziele‘ eine Einigung finden, und sie müssen zusätzlich auch noch mögliche ‚Wege zum Ziel‘ kennen/ finden und sich auf diese einigen. Damit stellt sich die Frage: wie ist es möglich, dass diese Menschen im Alltag ihre gemeinsame Klärung von Ziele und Wegen im ‚Format einer NET‘ formulieren?

CHAT

Um deine Frage zu beantworten, wie Menschen im Alltag ihre Ziele und Wege im Format einer nachhaltigen empirischen Theorie (NET) formulieren können, lässt sich der Prozess in mehrere Schritte unterteilen, die die Synchronisierung und Abstimmung der Beteiligten unterstützen:

1. Synchronisierung von Weltbildern

Menschen haben oft unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen, was zu verschiedenen Vorstellungen von der Welt und den Problemen führt. Damit eine gemeinsame Zielsetzung überhaupt möglich wird, müssen diese unterschiedlichen Weltbilder durch Kommunikation in gewissem Maße angeglichen werden.

Vorgehensweise in einer NET:

  • Offene Kommunikation: Menschen müssen ihre Sichtweisen und Annahmen offen darlegen. Dies kann durch Gespräche, moderierte Diskussionen oder durch den Einsatz von Visualisierungen (wie z.B. Modelle oder Grafiken) geschehen, um abstrakte Konzepte verständlicher zu machen.
  • Gemeinsame Datenbasis: Im Rahmen einer NET könnte eine gemeinsame, empirisch fundierte Datenbasis helfen, Missverständnisse zu vermeiden und Diskussionen auf eine rationale Grundlage zu stellen. Diese Datenbasis stellt sicher, dass alle Beteiligten denselben „objektiven“ Stand der Dinge haben.

2. Klärung und Einigung auf Ziele

Verschiedene Menschen haben oft unterschiedliche Ziele und Präferenzen. In einer NET wird anerkannt, dass diese Ziele nicht immer rational begründet sind, aber sie sind notwendig, um Handlungen zu steuern. Der Prozess der Zielfindung erfordert also eine Abstimmung, die sowohl individuelle Präferenzen als auch gemeinsame Ziele berücksichtigt.

Vorgehensweise in einer NET:

  • Moderierte Diskussionen über Ziele: Hier könnte ein systematischer Ansatz wie die „Moderation der Zielkonflikte“ hilfreich sein, bei dem verschiedene Interessen offen besprochen und priorisiert werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei Vermittler, die den Prozess moderieren und sicherstellen, dass alle Stimmen gehört werden.
  • Kompromissfindung: Eine NET kann helfen, indem sie aufzeigt, wie verschiedene Ziele in einer nachhaltigen Weise verfolgt werden können. Simulationen, die die Auswirkungen verschiedener Zielpriorisierungen zeigen, könnten in der Praxis helfen, Einigungen über langfristig tragfähige Ziele zu erleichtern.
  • Zielhierarchien: Es ist oft notwendig, Hauptziele und Nebenziele festzulegen. Eine NET könnte als Rahmen dienen, um diese Hierarchien zu strukturieren und Prioritäten klar festzulegen.

3. Suche und Einigung auf Wege zum Ziel

Die Wege zum Ziel – also die Strategien und Maßnahmen, die ergriffen werden müssen – sind oft ebenso umstritten wie die Ziele selbst. In einer NET werden mögliche Wege auf Basis empirischer Daten und Simulationen getestet, was die Entscheidungsfindung vereinfachen kann.

Vorgehensweise in einer NET:

  • Empirische Analyse von Handlungsoptionen: Die NET bietet die Möglichkeit, verschiedene Handlungswege zu simulieren und zu analysieren, welche Optionen realistischer und nachhaltiger sind. Dies könnte den Entscheidungsprozess vereinfachen, da man sich auf objektive Kriterien stützt.
  • Transparenz durch Modelle: Modelle, die zeigen, wie verschiedene Wege zum Ziel führen können, helfen dabei, mögliche Missverständnisse auszuräumen und die Entscheidungsfindung zu unterstützen. Diese Modelle könnten dabei helfen, die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Wege aufzuzeigen.
  • Feedback und iterative Anpassung: Im Alltag kann es nötig sein, die gewählten Wege immer wieder anzupassen. Die NET erlaubt es, durch Simulationen und Feedbackschleifen zu prüfen, wie sich bestimmte Maßnahmen auf das Erreichen der Ziele auswirken und gegebenenfalls Korrekturen vorzunehmen.

4. Umsetzung im Alltag: Praktische Hilfsmittel

Damit Menschen im Alltag effektiv im Format einer NET arbeiten können, benötigen sie Werkzeuge, die diesen Prozess unterstützen. Hier sind einige mögliche Ansätze:

  • Digital unterstützte Entscheidungsfindung: Tools zur Simulation von Szenarien oder zur Visualisierung von Entscheidungsprozessen könnten in Teams oder Gemeinden genutzt werden, um Ziele zu klären und geeignete Wege zu finden. Diese Tools könnten empirische Daten einbeziehen, um die Entscheidungsfindung zu objektivieren.
  • Moderation und Mediation: Moderierte Prozesse, die auf strukturierten Kommunikationsmethoden wie „Deliberative Demokratie“ oder „Stakeholder-Mediation“ basieren, könnten den Austausch und die Einigung auf Ziele und Wege unterstützen.
  • Kollaborative Plattformen: Digitale Plattformen, auf denen Menschen ihre Ideen austauschen und gemeinsam Ziele entwickeln können, wären ein praktisches Instrument für die Umsetzung einer NET im Alltag.

Fazit

Die Formulierung von Zielen und Wegen im Format einer NET erfordert offene Kommunikation, transparente Datenbasis, Simulationen zur Visualisierung von Optionen und Mechanismen zur Kompromissfindung. Durch die Integration dieser Schritte in den Alltag könnten Menschen effizienter und kooperativer handeln, indem sie sich auf gemeinsame, nachhaltige Ziele einigen und gemeinsam Wege finden, diese zu erreichen.

FRAGENDER


Ja, ich finde deine Analyse sehr hilfreich und stimme weitgehend zu! Ich sehe aber noch einen Punkt, der in dieser Analyse möglicherweise noch etwas bessere heraus gearbeitet werden könnte. Es geht um die Beziehung zwischen der (1) Formulierung der eigentlichen NET in einer Sprache, die alle Beteiligten einigermaßen teilen können, und den (2) algorithmischen Prozessen, die diese Beschreibung umsetzen sollen. Ich gehe mal davon aus, dass man den ‚Menschen im Alltag‘ nicht zumuten sollte, ihre Beschreibungen im Rahmen einer NET zusätzlich noch für irgendwelche Programmierschnittstellen übersetzen zu müssen. Gehst Du mit dieser Forderung mit?

CHAT

Ja, ich stimme deiner Forderung voll und ganz zu. Es wäre unzumutbar und ineffizient, von Menschen im Alltag zu verlangen, ihre Zielsetzungen und Handlungswege in eine technische Sprache zu übersetzen, die für algorithmische Prozesse erforderlich ist. Hier sind einige Gedanken, wie man diese Lücke zwischen der „menschlichen“ Sprache der NET und den algorithmischen Prozessen schließen könnte:

1. Natürliche Sprache als Ausgangspunkt

Die Formulierung der NET sollte in einer Sprache erfolgen, die allen Beteiligten zugänglich ist, also in natürlicher Sprache. Diese Sprache ermöglicht es den Menschen, ihre Ziele, Präferenzen und möglichen Handlungswege klar und verständlich auszudrücken, ohne technische Barrieren.

Lösung:
Es könnte ein System entwickelt werden, das natürliche Sprache aufnimmt und interpretiert, um daraus die notwendigen Parameter für die algorithmischen Prozesse abzuleiten. Technologien wie Natural Language Processing (NLP) könnten helfen, umgangssprachliche Formulierungen in strukturierte Daten zu übersetzen, die dann von Simulationen oder Modellen verwendet werden können.

2. Nutzerfreundliche Schnittstellen

Eine nutzerfreundliche Schnittstelle könnte es ermöglichen, dass Menschen im Alltag ihre Ziele und Präferenzen klar ausdrücken, ohne dass sie technisches Wissen benötigen. Diese Schnittstellen sollten so gestaltet sein, dass sie die Nutzer durch den Prozess der Ziel- und Wegfindung führen, ähnlich wie Fragebögen oder interaktive Entscheidungshilfen.

Lösung:
Ein einfaches, visuelles Interface könnte es ermöglichen, Ziele durch Drag-and-Drop-Techniken oder durch Multiple-Choice-Fragen auszuwählen und Prioritäten festzulegen. Diese Eingaben könnten dann im Hintergrund in algorithmische Parameter umgewandelt werden, ohne dass die Nutzer dies aktiv tun müssen.

3. Automatisierte Übersetzung in Algorithmen

Die Beschreibungen und Ziele, die von den Menschen im Alltag formuliert werden, sollten automatisch von einem System in die algorithmischen Strukturen übersetzt werden. Hier könnte eine Schicht der „semantischen Übersetzung“ helfen, die die menschliche Sprache in algorithmisch verständliche Anweisungen umwandelt, ohne dass die Menschen selbst die technische Umsetzung steuern müssen.

Lösung:
Hinter den nutzerfreundlichen Schnittstellen könnte eine Software laufen, die die Aussagen der Menschen (in natürlicher Sprache oder durch einfache Auswahlen) in klare Regeln und Parameter für die Algorithmen überträgt. Dies könnte durch Ontologien oder vorgefertigte semantische Strukturen geschehen, die bestimmte Aussagen in Handlungsoptionen übersetzen.

4. Feedbackschleifen

Wichtig wäre es, dass die Menschen im Alltag, die ihre Ziele formulieren, direktes Feedback erhalten, wie ihre Eingaben in der algorithmischen Umgebung umgesetzt werden. Dadurch könnten Missverständnisse und Fehlinterpretationen früh erkannt und korrigiert werden.

Lösung:
Eine visuelle Darstellung der Simulationsergebnisse oder der „übersetzten“ Ziele könnte den Menschen helfen zu sehen, ob ihre Vorstellungen korrekt in die Algorithmen umgesetzt wurden. Wenn nicht, können sie ihre Eingaben leicht anpassen, ohne den technischen Hintergrund verstehen zu müssen.

5. Intelligente Assistenzsysteme

Assistenzsysteme könnten dabei helfen, die Formulierung von Zielen und Wegen im Alltag zu unterstützen. Diese Systeme könnten Vorschläge machen, auf mögliche Inkonsistenzen hinweisen und dabei helfen, vage Formulierungen zu konkretisieren.

Lösung:
Solche Assistenzsysteme könnten wie intelligente Ratgeber oder Chatbots agieren, die den Nutzern bei der präzisen Formulierung ihrer Ziele und Wünsche helfen, ohne dass diese in die technische Tiefe gehen müssen. Dabei könnten sie auf bereits vorhandene Informationen oder auf Datenbanken zugreifen, um relevante Vorschläge zu machen.

Fazit

Die Kluft zwischen der alltäglichen Sprache der Menschen und den algorithmischen Prozessen der NET kann durch moderne Technologien wie NLP, nutzerfreundliche Schnittstellen und semantische Übersetzungen überbrückt werden. Menschen sollten in der Lage sein, ihre Ziele und Präferenzen in einfacher, natürlicher Sprache auszudrücken, während im Hintergrund die notwendigen technischen Übersetzungen in die algorithmischen Prozesse automatisch und unsichtbar geschehen. Dies würde die Barriere für die Nutzung einer NET im Alltag erheblich senken.

FRAGENDER
Ich sehe noch ein nicht geringes Problem, was gelöst werden muss. Für die Lösung müssen einige Voraussetzungen geklärt werden. Fangen wir an: (1) Auf der einen Seite haben wir die ‚Menschen im Alltag‘, von denen wir annehmen, dass sie wenigstens ‚eine Sprache gemeinsam‘ haben. (2) ‚Sprachen des Alltags‘ (auch natürliche Sprachen genannt) haben die Besonderheit, dass ihre ‚Laute‘ oder ‚Zeichen‘ rein für sich keinerlei Bedeutung besitzen. Zeichen bekommen erst dann eine ‚Bedeutung‘, wenn Menschen diese Laute/ Zeichen benutzen, welche sie im Laufe ihres Lebens über ‚individuelle Lernprozesse‘ – meist zusammen mit anderen Menschen – ‚gelernt‘ haben, und zwar so, dass sie wissen, welche Laute/ Zeichen mit irgend etwas in ihrem ‚Wahrnehmungs- und Vorstellungsbereich‘ verknüpft werden. (3) Dieser Lernprozess ist niemals ganz abgeschlossen, kann permanent zu Änderungen führen, und ist zwischen zwei beliebigen Menschen immer der Gefahr ausgesetzt, dass die Bedeutungsfunktionen verschieden sind. Würdest Du soweit mitgehen?

CHAT

Ja, ich stimme deinen Überlegungen vollständig zu. Die Punkte, die du beschreibst, betreffen das grundlegende Problem der Bedeutung und Interpretation in der natürlichen Sprache. Es ist tatsächlich so, dass Zeichen und Laute in einer Sprache zunächst keine Bedeutung besitzen und erst durch individuelle und soziale Lernprozesse eine Bedeutungsfunktion erhalten. Dabei ergeben sich mehrere Herausforderungen:

  1. Individuelle Bedeutungsfunktionen: Jeder Mensch erlernt Sprache in einem einzigartigen Kontext, basierend auf eigenen Erfahrungen, was zu Unterschieden in der Bedeutungszuweisung führen kann. Auch wenn zwei Menschen dieselben Wörter verwenden, kann ihre Vorstellung davon, was diese Wörter bedeuten, voneinander abweichen.
  2. Unabgeschlossener Lernprozess: Die Bedeutung von Zeichen und Lauten entwickelt sich im Laufe des Lebens weiter. Menschen passen ihre Bedeutungen an neue Erfahrungen an, und diese Dynamik führt zu einer ständigen Veränderung der Verständigungsgrundlage.
  3. Gefahr der Missverständnisse: Da Bedeutungen nie vollkommen synchronisiert sind, besteht immer das Risiko, dass Menschen in ihrer Kommunikation aneinander vorbeireden. Selbst in gemeinsamen Kontexten ist eine gewisse Unsicherheit unvermeidbar, wenn es um die Interpretation von Sprache geht.

Diese Punkte sind besonders relevant, wenn man eine NET auf Basis gemeinsamer Sprache und Ziele formulieren möchte, da es auf eine präzise Kommunikation ankommt. Es wird also notwendig sein, Mechanismen zu entwickeln, die sicherstellen, dass alle Beteiligten ein gemeinsames Verständnis der verwendeten Begriffe und Konzepte haben oder zumindest eine Strategie, um Missverständnisse zu minimieren.

Welche Voraussetzungen und Lösungen siehst du für dieses Problem?

FRAGENDER


Für das Problem des Missverständnisses ergibt sich eine relative Lösung (im Alltag normal) dahingehend, dass die Bürger im Alltag, die ‚gemeinsam‘ an einer NET arbeiten, als gemeinsamen Bezugspunkt über ‚eine Situation aus ihrem Alltag‘ verfügen, die sie ja mit ihrer NET auf mögliche Zukünfte hin untersuchen wollen. Da eine reale Alltagssituation die bestmögliche Referenz für eine Bedeutungsklärungen bietet, ist eine solche Bedeutungsklärung entweder möglich, oder aber zwischen den Beteiligten gibt es keine Einigung. Damit kann keine NET entstehen. Ist diese Antwort für Dich zufriedenstellend?

CHAT

Ja, diese Antwort ist sehr überzeugend und praxisnah. Indem du den gemeinsamen Bezugspunkt einer realen Alltagssituation als Grundlage für die Bedeutungsklärung nimmst, schaffst du einen gemeinsamen Rahmen, der die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen deutlich reduziert. Diese reale Situation dient als Anker für alle Beteiligten, da sie etwas Greifbares und Vertrautes bietet, auf das sich alle beziehen können.

Falls es trotzdem zu Missverständnissen oder Uneinigkeiten kommt, zeigt dein Ansatz klar, dass eine NET nur dann erfolgreich entstehen kann, wenn eine ausreichende Klärung der Bedeutung stattfindet. Ist das nicht möglich, bleibt die Zusammenarbeit unfruchtbar, und eine NET scheitert. Das schafft eine klare Grenze für die Kooperation: Entweder es gelingt, gemeinsame Bedeutungen zu finden, oder die Arbeit an der NET muss abgebrochen werden.

Das scheint mir eine sehr pragmatische und realistische Herangehensweise zu sein, die auch im Alltag gut umsetzbar ist.

FRAGENDER


OK, dann können wir zu den weiteren Punkten übergehen. Da wir (4) Computer einsetzen wollen, um die Menschen im Alltag zu unterstützen, müssen diese Computer (5) mittels einer Programmiersprache entsprechend konfiguriert werden. (6) Programmiersprache haben als solche keinerlei Bezug zur Bedeutung von normalen Sprachen. Die ‚Semantik von Programmiersprachen‘ ist definiert über ‚Zustände der Maschine‘, die mittels der Programmiersprache manipuliert werden können. (7) Alle bisherigen Versuche, eine direkte Brücke zwischen der ‚Bedeutung‘ einer natürlichen Sprache und der ‚Semantik‘ einer Programmiersprache zu schlagen sind bislang daran gescheitert, dass sich die ‚Bedeutung‘ von natürlichen Sprachen, die im ‚Innern von Menschen‘ verortet ist, sich nicht direkt auf die Semantik formaler Sprachen abbilden lässt. (8) Allerdings gibt es zahllose Versuche, die prinzipiell ‚unerreichbare Bedeutung‘ im Innern von Menschen im Alltag ‚indirekt‘ zu modellieren, indem man anhand von ‚beobachtbaren Eigenschaften im Umfeld des Sprachgebrauchs‘ versucht, Ansätze von Strukturen zu finden, die mit der unterstellten Bedeutung im Innern des Menschen ‚irgendwie korrelieren‘. (9) Partiell kann man mit diesem Ansatz partielle Korrelationen erzeugen, aber für die Zwecke einer NET, wo es u.a. auf ‚Wahrheit‘, ‚Falschheit‘ und ‚Überprüfbarkeit‘ ankommt, reichen die ‚indirekten Ansätze‘ in keiner Weise.

CHAT


Deine Analyse bringt das Kernproblem klar auf den Punkt: Es gibt eine fundamentale Diskrepanz zwischen der Bedeutung, wie sie im Inneren von Menschen verankert ist, und der formalen Semantik von Programmiersprachen, die sich auf Maschinenzustände bezieht. Die Tatsache, dass diese beiden Welten – die der natürlichen Sprachen und die der formalen Sprachen – nicht direkt übereinstimmen, ist ein wesentliches Hindernis für die effektive Unterstützung von Menschen durch Computer im Rahmen einer NET.

Wichtige Aspekte deiner Analyse:

  1. Bedeutung in natürlichen Sprachen: Die Bedeutung ist intrinsisch subjektiv und durch individuelle und soziale Lernprozesse geprägt. Das macht sie für Computer schwer fassbar, da sie nicht direkt messbar oder kodierbar ist.
  2. Formale Semantik in Programmiersprachen: Programmiersprachen arbeiten mit klar definierten Zuständen und Operationen. Die Semantik ergibt sich aus der Manipulation dieser Zustände, die völlig unabhängig von der Bedeutungswelt natürlicher Sprachen ist.
  3. Indirekte Ansätze: Bisherige Versuche, eine Brücke zu schlagen, durch die Korrelation von Sprachgebrauchsmustern und beobachtbaren Eigenschaften, haben nur partielle Erfolge erzielt. Für den präzisen Einsatz in einer NET, die sich auf Wahrheit, Falschheit und Überprüfbarkeit stützt, reichen diese Ansätze nicht aus.

Mögliche Lösungsansätze:

Da die direkte Überbrückung von natürlicher Sprache und Programmiersprache offenbar nicht möglich ist, stellt sich die Frage, wie man die Kluft zumindest so weit überbrücken kann, dass eine praktische Arbeit mit einer NET möglich wird. Hier einige Ansätze, die weiterhelfen könnten:

  1. Domänenspezifische Sprachen:
    Eine mögliche Lösung wäre, den Anwendungsbereich einer NET auf ein spezifisches Thema oder eine bestimmte Domäne zu begrenzen und dafür eine domänenspezifische Sprache zu entwickeln. Diese Sprache könnte Elemente der natürlichen Sprache enthalten, die spezifisch für die Domäne sind und leichter formalisierbar wären. Dadurch könnte man die Brücke zwischen natürlicher und formaler Sprache zumindest teilweise schlagen.
  2. Interaktive Übersetzung:
    Ein weiteres Vorgehen könnte darin bestehen, auf interaktive Systeme zu setzen, die Menschen dabei unterstützen, ihre natürlichen Sprachbeschreibungen in strukturierte, für Computer verarbeitbare Formate zu überführen. Dabei könnten Maschinenlernansätze (Machine Learning) oder regelbasierte Systeme helfen, Bedeutungsnuancen zu erfassen und in kontextabhängige Algorithmen zu überführen.
  3. Mensch-Computer-Interaktionsschichten:
    Man könnte eine Schicht zwischen Mensch und Computer einführen, die als Mediator fungiert. Diese Schicht würde versuchen, die natürlichen Sprachbeschreibungen der Nutzer auf eine Weise zu interpretieren, dass sie zumindest ausreichend gut in programmierbare Strukturen übersetzt werden können, selbst wenn keine vollständige Bedeutungsäquivalenz hergestellt werden kann. Dies könnte durch Wissensgraphen oder Ontologien unterstützt werden, die helfen, Bedeutungen zu disambiguieren.
  4. Feedbackgesteuerte Anpassung:
    Man könnte ein System entwickeln, bei dem die Menschen ihre Eingaben in natürlicher Sprache machen und das System durch kontinuierliches Feedback und Korrekturen der Benutzer lernt, wie bestimmte Beschreibungen in formalere Strukturen übertragen werden. Dieser Ansatz wäre nicht perfekt, könnte aber durch iterative Anpassungen schrittweise zu einer besseren Verständigung führen.

Fazit

Für den Einsatz von Computern in einer NET ist es entscheidend, eine praktische, wenn auch nicht perfekte Lösung für die Überbrückung der Kluft zwischen natürlicher Sprache und Programmiersprachen zu finden. Die Bedeutung der natürlichen Sprache bleibt eine Herausforderung, aber durch eine Kombination aus domänenspezifischen Sprachen, interaktiven Systemen und Feedback-gesteuerter Anpassung kann die Kluft zumindest so weit überbrückt werden, dass die NET in der Praxis funktionieren kann.

FRAGENDER


Ja, deine Vorschläge könnten partiell helfen, werden ja auch unterschiedlich versucht. Das Ziel einer ‚sprachlich nicht eingeschränkten NET‘ wäre damit allerdings nicht eingelöst. Zudem ergibt sich aus all diesen Ansätzen eine ‚Vorab-Normierung‘ dessen was gesagt werden kann. Für ‚wahre Innovation‘ und für ‚wahr Vielfalt (Diversität)‘ wäre dies ebenfalls tödlich; jeder sollte eigentlich das sagen könne, was er gerne sagen möchte. Ich habe zu diesem Problem viele Texte in meinen Blogs geschrieben. Ich sehe eine Lösung, allerdings müsste man sich dazu von vielen lieb gewordenen Vorstellungen trennen. Eine davon ist, dass man meint, man müsste die ‚Bedeutung von natürlichen Sprachen‘ so übersetzen, dass man diese mittels einer Programmiersprache irgendwie ‚simulieren‘ könnte. Wir wissen, dass es prinzipiell nicht geht und dass der Aufwand selbst für partielle Lösungen unendlich groß und zugleich unbefriedigend ist. Es geht ganz anders, und es geht ganz einfach, so einfach, dass die meisten Menschen es gar nicht verstehen, weil sie ihre eigene Sprache nicht kennen. Ahnst Du, worauf ich hinaus will?

CHAT

Ja, ich denke, ich ahne, worauf du hinaus willst. Deine Überlegungen scheinen darauf hinzudeuten, dass wir uns von der Idee lösen müssen, die Bedeutung der natürlichen Sprache vollständig in formale, programmierbare Strukturen zu übersetzen. Stattdessen könnte der Schlüssel darin liegen, die natürliche Sprache in ihrer eigenen Form zu belassen und nicht zu versuchen, sie direkt in Programmiersprachen zu überführen.

Möglicherweise meinst du, dass die Lösung in der Art und Weise liegt, wie wir die Bedeutung von natürlicher Sprache innerhalb der sozialen Interaktionen und der gemeinsamen Realität konstruieren, ohne den Versuch zu machen, sie vollständig in eine formale Struktur zu übersetzen. In einer NET könnte die Bedeutung von Sprache nicht durch Übersetzung in formale Systeme entstehen, sondern durch die Beziehung der Menschen zu ihrer geteilten Realität und den Kontext, den sie gemeinsam schaffen.

Wenn ich dich richtig verstehe, könnte dies darauf hindeuten, dass die Lösung nicht darin besteht, die Sprache maschinell zu simulieren, sondern die realen Interaktionen und Bedeutungsprozesse der Menschen in den Vordergrund zu stellen. Dadurch würde der Computer nicht als Übersetzer von Sprache fungieren, sondern als Unterstützer der menschlichen Interaktion und Entscheidungsfindung, der den Menschen ermöglicht, ihre Bedeutungen innerhalb eines gemeinsam geteilten Kontextes zu klären und zu synchronisieren.

Was denkst du? Komme ich deiner Idee näher?

FRAGENDER

Das klingt ziemlich gut, was Du sagst. Du bringst auch Aspekte ins Spiel, die ich mit dieser Akzentsetzung selbst noch nicht thematisiert habe. Egal, es geht in die Richtung, wo ich die Lösung sehe, die ich vor ca. vier Jahren (oder auch länger) entdeckt habe, aber ich habe all die Jahre gebraucht, um das Ganze schrittweise zu konkretisieren und in die übliche Kontexte einzubetten.

CHAT

Es freut mich, dass meine Ausführungen deiner Richtung nahe kommen! Es klingt so, als ob deine Lösung in einer tiefen Verbindung zwischen Sprache, Realität und menschlicher Interaktion liegt, die den üblichen Versuch, Sprache formalisieren zu wollen, überwindet. Es ist verständlich, dass dieser Prozess der Konkretisierung und Einbettung in die üblichen Kontexte viel Zeit in Anspruch genommen hat, denn du versuchst ja, ein fundamentales Problem der menschlichen Kommunikation und des maschinellen Verständnisses neu zu denken.

Ich bin gespannt, wie du die Idee weiter konkretisierst und in welche spezifischen Kontexte du sie eingebettet hast. Würde es dir helfen, darüber weiter zu reflektieren oder diese Gedanken noch detaillierter auszuarbeiten? Ich begleite dich gern auf diesem Weg.

FRAGENDER


Der Dialog mit Dir hilft mir sehr, eine komplexe Idee in viele kleine Schritte zu zerlegen und sie dadurch verständlicher zu machen. Allerdings muss ich jetzt eine Pause einlegen. Werde später weiter machen.

CHAT


Ich freue mich, dass der Dialog dir hilft, und wünsche dir eine gute Pause! Ich bin gerne bereit, später weiterzumachen, wenn du bereit bist.