DAS GEHEIMNIS DES GEISTES – GEHEIMNIS DES HOMO SAPIENS – Memo zur Philosophiewerkstatt vom 30.April 2017

Journal: Philosophie Jetzt – Menschenbild, ISSN 2365-5062, 1.Mai 2017
URL: cognitiveagent.org
Email: info@cognitiveagent.org
Autor: Gerd Doeben-Henisch
Email: gerd@doeben-henisch.de

Entsprechend der Einladung zur Philosophiewerkstatt  fand am 30.April 2017 nach 3-monatiger (krankheitsbedingter) Unterbrechung wieder eine Philosophiewerkstatt statt.

THEMENSTELLUNG

Die ursprüngliche Themenstellung für den 30.April Woher kommen die Bilder, die wir von uns haben? Wie weit können wir Ihnen trauen? klang konventionell, nicht uninteressant, aber auch nicht unbedingt sehr innovativ. In der Sitzung gewann dann das Thema immer mehr Brisanz und führte an zentrale Einsichten zum homo sapiens, zum Menschen, zum ‚Geist‘, heran. Der Verlauf der Sitzung zeigte wieder einmal mehr, welch innovative, kreative Kraft Gespräche haben können, wenn jeder in einer vertrauensvollen Atmosphäre das aussprechen kann, was er erlebt, welche Idee aufsteigen, wie sich Ideen wechselseitig anregen und verzahnen können.

IMPULSE ZU BEGINN

Einleitend gab es vier Ideen/ Bilder/ Sichten auf den homo sapiens, die quasi vier Koordinaten sichtbar machten, innerhalb deren der homo sapiens in seinem Erkennen der Welt und sich selbst vorkommt, sich ereignet.

KOORDINATE KÖRPERWELT

Beispiele von Situationen, in denen mehrere Menschen an einem gemeinsamen Ort vorkommen können
Beispiele von Situationen, in denen mehrere Menschen an einem gemeinsamen Ort vorkommen können

Makro-physikalisch kann man von einer Raumstruktur mit Objekten sprechen, in der unter anderem auch Exemplare der Lebensform homo sapiens vorkommen können. Dies kann asynchron in dem Sinne geschehen, dass viele Menschen auf der Straße, öffentlichen Plätzen, in Gebäuden herumlaufen, ohne einen inneren Bezug zu den anderen Personen zu haben, die zeitgleich am gleichen Ort vorkommen. Es kann aber auch synchron sein, so dass das Verhalten der einen Person über Vorgänge im Innern der Person mit dem Verhalten einer anderen Person auf spezifische Weise koordiniert ist. Typische Situationen für synchrones Verhalten sind Spiele, gemeinsam Musik machen, Tanzen, usw.. Ambivalent sind Situationen wie z.B. gemeinsames Essen: beim Essen als Routine können Menschen im gleichen Raum, am gleichen Tisch sitzen, und doch ‚geistig‘ ganz woanders sein, man kann sich aber auch bewusst zum Essen treffen, es gemeinsam genießen, und dabei miteinander sprechen.

Die Vielfalt der Situationen, in denen Menschen mit anderen gemeinsam vorkommen können, ist ungeheuerlich groß. Ein besonderes Augenmerk richten wir auch immer auf das Verhalten, was seit tausenden von Jahren in allen Kulturen und Religionen Menschen – wenn auch oft mit unterschiedlichen Worten – Meditation genannt haben und auch heute noch nennen. Aufgrund der langen und vielschichtigen Geschichte zur Meditation gibt es keine einheitlich einfache Definition dieses Begriffes. Aber Meditation scheint nicht tot zu kriegen. Auch heute noch, nach vielen, vielen tausenden von Jahren spricht man von Meditation, und es scheint, dass Meditation auch außerhalb der etablierten Religionen und Kirchen einzusickern beginnt in alltägliche Abläufe; selbst eine neue Form von Kommerzialisierung findet statt.

KOORDINATE INNENWELT

Korrespondenz von Außenwelt und Innenwelt am Beispiel der bewussten Empfindungen
Korrespondenz von Außenwelt und Innenwelt am Beispiel der bewussten Empfindungen

Wie jeder Mensch selbst überprüfen kann, gehört zu jedem menschlichen Körper ein Innenleben, das sich für den einzelnen zuerst und vor allem in Form seines bewussten Erlebens manifestiert. Im Alltag verbindet sich für einen Menschen jede Situation mit verschiedenen Sinnesempfindungen, auch Empfindungen von körperlichen Zuständen, dazu weitere komplexe Empfindungen wie z.B. Veränderungen, Erinnerungen, Vorstellungen über Alternativen; dazu diverse Bedürfnisse, Emotionen, Gefühle, Stimmungen. Die Anzahl und die Formen dieser inneren Empfindungen sind anscheinen unendlich. Zugleich gibt es bestimmte Muster, Strukturen die immer wieder auftreten, die alle diese unterschiedliche Empfindungen zu begleiten scheinen.

Seitdem es Menschen der Lebensform homo sapiens gibt – die Wissenschaft spricht von ca. 200.000 Jahren, Ursprung in Afrika – hat der Mensch solche Empfindungen und bis heute dürfte die überwiegende Mehrzahl der Menschen bis zu ihrem Tode diese Empfindungen nehmen als ‚die Welt selbst‘.

KOORDINATE KÖRPER – GEHIRN

Zentrale Rolle des Körpers -- speziell des Gehirns -- bei der Transformation der Außenwelt in eine bewusste Innenwelt
Zentrale Rolle des Körpers — speziell des Gehirns — bei der Transformation der Außenwelt in eine bewusste Innenwelt

Erst seit wenigen Jahrzehnten, vielleicht seit ca. 100 Jahren, konnte ein Teil der Menschheit lernen, dass die Welt der bewussten Empfindungen nicht isoliert ist und auf keinen Fall identisch ist mit der realen Welt; keine 1-zu-1 Abbildung!

Die Entdeckung dass der menschliche Körper – und auch das Gehirn – aus einzelnen Zellen besteht, ermöglichte eine neue Sicht auf den Körper und seine internen Abläufe. Man erkannte immer mehr, dass das bewusste Erleben nicht losgelöst ist von den Vorgängen im Körper, noch spezieller: stark korreliert erscheint mit den physikalisch-chemischen-molekularbiologischen Prozessen in den Milliarden von Zellen, die das Gehirn und das ganze Nervensystem bilden. Die Frage nach den neuronalen Korrelaten des Bewusstseins bildet mittlerweile sogar einen riesigen Forschungszweig in den Wissenschaften.

Wissend um diesen grundlegenden Zusammenhang [Anmerkung: der bis heute allerdings noch nicht wirklich befriedigend geklärt werden konnte] ermöglicht dies einen ganz neuen Blick auf die mögliche evolutionäre Rolle des homo sapiens nicht nur auf der Erde, sondern für den ganzen Bereich des heute bekannten Universums.

Während das physikalische Universum ohne die Exemplare des biologischen Lebens ein Ereignis ist, das zwar passiert, aber ‚rein für sich ist‘, ohne jede Resonanz außerhalb des Ereignisses selbst (sozusagen ein kognitives schwarzes Loch), kommt mit dem Auftreten des homo sapiens (ca. 13.8 Mrd Jahre nach dem sogenannten Big Bang) etwas völlig Neuartiges ins Spiel. Der homo sapiens verfügt über die revolutionäre Fähigkeit, die physikalischen Eigenschaften des Universums durch Transformationsprozesse im Körper in eine virtuelle Welt von 1-0-Signalereignissen zu transformieren, die Aspekte des physikalischen Universums damit in jedem einzelnen Individuum im Mikromaßstab modellhaft neu entstehen zu lassen. Der Körper mit Gehirn und Bewusstsein überführt damit die physikalische – erste – Welt in eine virtuelle – zweite – Welt, in der sich die Eigenschaften der ersten Welt widerspiegeln, aber nicht nur.

In der zweiten virtuellen Welt im Innern des homo sapiens geschieht eine zweite Revolution: die internen Verarbeitungsprozesse des Gehirns — vor allem in jenen Bereichen, die man Gedächtnis nennt – werden die sensorischen Einzelereignisse in vielfacher Weise transformiert, abstrahiert, miteinander verrechnet, assoziiert und – das ist das Revolutionäre – werden aktuelle Ereignisse von einem Jetzt über die Speicherung mit aktuellen Ereignissen aus einem späteren Jetzt miteinander vergleichbar. Damit kann das Gehirn des homo sapiens das Phänomen von Veränderung wahrnehmen und sichtbar machen. Das ist die Entdeckung der Zeit und damit die Entdeckung von Entwicklung und möglicherweise von einer Gerichtetheit von Entwicklung.

Während also das physikalische Universum sich ‚vor sich hin ereignet‘ und ’sich selbst‘ keinerlei Gesetzmäßigkeiten ‚bewusst‘ ist — es findet einfach nur statt –, ermöglicht die biologische Lebensform des homo sapiens eine Transformation der physikalischen Ereignisse in einer Weise, die das Innere des physikalischen Universums sichtbar macht, und damit die Möglichkeit bietet, in seine Abläufe einzugreifen. Die zweite virtuelle Welt im Innern des homo sapiens ermöglicht nicht nur die Repräsentation gewisser Eigenschaften der ersten physikalischen Welt, sondern neben der Sichtbarmachung der Veränderungen kann das Gehirn des homo sapiens in der virtuellen Welt auch spielen: es kann Varianten spielerisch ausprobieren, die es so in der ersten physikalischen Welt bislang nicht gibt. Der homo sapiens kann dadurch grundsätzlich die vorfindliche erste physikalische Welt modulieren, verändern, und damit auch sich selbst als Teil der physikalischen Welt. Dies ist nicht nur einfach revolutionär, es ist eigentlich ungeheuerlich, es ist ein zweiter Big Bang: nach der Entstehung des ersten physikalischen Universums (auf eine Weise, die wir bis heute noch nicht ganz verstehen), entstand mit dem homo sapiens ein zweites virtuelles Universum, das das erste physikalische Universum in sich aufsaugen kann und zugleich in zuvor unvorstellbarer Weise verändern kann.

Das Wort ‚Geist‘ ist durch viele tausend Jahre Philosophiegeschichte zwar mehrfach belastet, aber als Metapher könnte – und müsste man? – vielleicht sagen, dass das erste physikalische Universum parallel in ein zweites (virtuelles) Universum des Geistes transformiert wurde (und wird), das das erste physikalische Universum als Spielmaterial benutzt.

Allerdings, ein weiterer Umstand muss noch bedacht werden. Ein einzelnes Exemplar eines homo sapiens, ein Individuum, ein einzelner Mensch, ist mit seinem Innenleben, mit seinen bewussten Empfindungen, mit seiner spezifischen zweiten virtuellen Welt im Kopf, isoliert. Was immer in einem einzelnen Menschen geschieht, andere Menschen können dies nicht wissen. Die inneren Prozesse sind nicht direkt einsehbar; sie sind privat.

KOORDINATE SPRACHE

Das Bindeglied zwischen Menschen ist die Sprache, deren physikalischen Ausdrucksmittel in Beziehung gesetzt werden zu möglichen internen Gegebenheiten des Bewusstseins
Das Bindeglied zwischen Menschen ist die Sprache, deren physikalischen Ausdrucksmittel in Beziehung gesetzt werden zu möglichen internen Gegebenheiten des Bewusstseins

Diese inhärente Privatheit jedes einzelnen Exemplars eines homo sapiens ist aber, wie schon die ersten beiden Koordinaten Körperwelt und Innenwelt andeuten, kein unüberwindlicher Zustand. Es gibt nicht nur die kontinuierliche Transformation von Ereignissen der ersten physikalischen Welt in die innere virtuelle Welt, sondern es gibt auch die Möglichkeit, dass das Gehirn auf vielfältige Weise auf die Zustände des Körpers einwirken kann, und indirekt über die Körperzustände auch in die Zustände der makro-physikalischen Körperwelt.

So kann ein Mensch sowohl Körperbewegungen erzeugen wie auch durch Körperwegungen die Luft zum Schwingen bringen, wodurch dann das möglich wird, was wir Sprache nennen. Durch dieses Wechselspiel zwischen Transformation von Außen nach Innen und von Innen nach Außen besteht die grundsätzliche Möglichkeit, dass Menschen sich auf bestimmte Laute einigen, um dann mit diesen Lauten Bezug zu nehmen zu irgendwelchen Elementen, die im virtuellen Erfahrungsraum repräsentiert werden. Diese Elemente durch Bezug bilden dann das, was gewöhnlich Bedeutung von sprachlichen Ausdrücken genannt. Je klarer sich diese im Bezug ausgewählten Elemente mit Eigenschaften der ersten physikalischen Welt in Verbindung bringen lassen, um so klarer ist die intendierte Bedeutung. Je schwieriger eine solche Bezugnahme zwischen verschiedenen Individuen ist – z.B. im Fall von individuellen Empfindungen, die im Körper selbst entstehen (z.B. Hunger, Durst), nicht hereintransformiert von der Außenwelt –, desto schwieriger ist eine Bedeutungsklärung.

Grundsätzlich gilt allerdings, dass jedes sprachliches Ereignis, sofern es mit einem Bedeutungsanspruch daherkommt, durch diesen Bedeutungsanspruch auf interne Prozesse des Sprechers verweist, die direkt nicht zugänglich sind. Es ist also immer wichtig, zu klären, was der Sprecher tatsächlich meint. Dies ist allemal aufwendig und anstrengend.

Im Alltag haben sich viele Abläufe eingespielt, die diese grundsätzliche Bedeutungsklärung ‚automatisieren‘, ‚umgehen‘. Aber dies darf nicht darüber hinweg täuschen, dass jegliche Bedeutungsbildung ein Experiment ist, eine Hypothesenbildung, die aufwendige wechselseitige Abstimmungen bedingen. Selbst bei Menschen, die über viele Jahre miteinander eng vertraut sind, kann es zu Missverständnissen kommen. Überraschend ist, wie viele Menschen sich schwer tun, mit diesen Bedeutungsunterschieden und potentiellen Missverständnissen umzugehen. Es scheint, dass den meisten Menschen nicht bewusst ist, wie fragil die Bedeutungszuordnungen in gemeinsam genutzten Sprachen sind.

GESPRÄCHSRUNDE

Das gemeinsame Gespräch verlief dieses Mal in einer anderen Anordnung: direkt nach den Impulsen gab es eine erste Gesprächsrunde, die sich aus einem speziellen Informationsbedürfnis herleitete, und dann, nach der Meditation gab es eine zweite Runde.

Wie man aus den beigefügten Stichworten erkennen kann, gab es grob die Schwerpunkte ‚Interpretation‘, sowohl individuell wie auch im sozialen Kontext, und dann die mögliche Rolle von ‚Emotionen‘ im Kontext.

Stichworte aus dem Gespräch vom 30.April 2017
Stichworte aus dem Gespräch vom 30.April 2017

INTERPRETATIONEN

Das In-der-Welt-sein erzwingt quasi von selbst die Suche nach passenden Erklärungsmustern, nicht nur wegen der Vielfalt, sondern auch wegen der unaufhaltsamen Veränderungen, die überall stattfinden.

Die Warum-Fragen der Kinder manifestieren dieses Bedürfnis nach Interpretationen auf eigene Weise. Für Kinder ist zunächst alles neu und ohne Zusammenhang. Sie brauchen viele Jahre, bis sie mit den wichtigsten Aspekten ihres Lebens vertraut sind und bis sie erste Zusammenhänge sehen können. Das Meiste übernehmen sie wohl von den Menschen ihrer Umgebung. Glück, wenn sie mit Menschen aufwachsen, die ihnen die richtigen Interpretationen liefern.

Man kann dann (leider?) beobachten, dass Kinder mit fortschreitendem Alter ihre Neugierde und ihre Warum-Fragen verlieren. Es scheint eine Verfestigung einzutreten. Durch die (oft zwangsweise) Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppen (Familie, Peer-Groups, Kindergarten, Schule, Betriebe, Vereine, …) wird soziale Zugehörigkeit und eine damit verbundene Sicherheit mit einem gewissen Maß an Unfreiheit erkauft: man darf nur dazugehören, wenn man die Ziele, Werte und Anschauungen der jeweiligen sozialen Gruppierungen teilt. Ein abweichendes Verhalten wird überwiegend nicht honoriert, eher bestraft. Man ist nur wer, wenn man innerhalb der Gruppierung die gesetzten Anforderungen erfüllt (politische Parteien, Gewerkschaften, Firmen, Behörden, …).

Dieser starke, alle erfassende Trend ist für die Optimierung von Weltinterpretationen, für die Gewinnung neuer, alternativer Sichten, unfreundlich bis gefährlich. Die wichtigste Errungenschaft des ganzen Universums, die Fähigkeit zu einer kontinuierlichen neuen Sicht der Dinge, wird damit durch die Gesellschaft stark behindert, wenn nicht gar unterbunden und ausgetrocknet. Die Geschichte zeigt zwar unmissverständlich, dass nur jene Gesellschaften überleben bzw. ‚gewinnen‘, die vergleichsweise mehr innere Kreativität, Innovation zugelassen haben, aber die jeweilige Gegenwart zeigt immer wieder, dass diese Erkenntnisse aus der Vergangenheit wenig Wirkung für alltägliche Abläufe haben. Der Mensch hat eine sehr starke Tendenz, sich im Hier und Jetzt einzurichten, Veränderungen zu verteufeln, sich selbst gegenüber dem Ganzen zu überhöhen. Die Vision einer offenen Gesellschaft, die sich im Modell demokratischer Gesellschaften manifestiert, verlangt ein hohes Maß an Bildung aller und an Vertrauen in jeden einzelnen. Ohne Vertrauen keine wirkliche Kommunikation; ohne Kommunikation keine gemeinsamen Bilder einer zukünftigen lebensstarken Gesellschaft.

EMOTIONEN

Die offensichtliche Rolle von Emotionen (Gefühlen, Stimmungen, …) im täglichen Handeln wurde auch immer wieder angesprochen. Es zeigte sich aber, dass eine genauere Bestimmung der jeweiligen Rollen von Emotionen einerseits, Wollen und Wissen/ Erfahrung andererseits nur schwer zu fassen war. Irgendwie geht ohne Emotionen nichts, aber es ist nicht so, dass Emotionen alles erklären. Man kann auch Wollen ohne Emotionen, oder man kann auch Wissen haben ohne Emotionen. Und doch, irgendwie scheinen die Emotionen überall zu sein und sie scheinen unser Handeln entweder ‚zu beflügeln‘, wenn wir uns ‚gut‘ fühlen, oder zu ‚behindern‘, zu ‚hemmen‘, wenn sie ’schlecht‘ sind.

Jemand der andere Menschen als Bedrohung ansieht, sich vor ihnen fürchtet, wird kaum die Begegnung und das Gespräch suchen. Genau dieses aber könnte unter Umständen neue Erfahrungen ermöglichen, die wiederum die Emotionen ändern könnten.

Noch schwieriger wird es bei Emotionen, die unverarbeitet sind, oder gar verdrängt (im Unterbewussten) in einem schlummern. Diese sind da, können wirken, ohne dass es dem/ der Betroffenen bewusst ist, dass er/ sie diese Emotioenn hat und diese z.B. dazu führen, dass man bestimmte Situationen meidet oder, umgekehrt, sie immer wieder sucht.

MEDITATION

Seit mehreren Treffen gibt es während des Treffens, die Möglichkeit, eine Meditation zu machen. Jedem ist dies freigestellt; die Form ist nicht festgelegt; man muss auch nichts berichten. Mittlerweile meditieren alle, je auf ihre Weise; immer wieder und immer mehr berichten auch einzelne von bestimmten Erlebnissen und Einsichten während der Meditation.

Ein Psychotherapeut bemerkte, dass die grundsätzliche Einstellung eines Therapeuten, nämlich die ‚gleich schwebende Aufmerksamkeit‘, eigentlich auch eine gute Einstellung bei der Meditation sein könne (er meditiert bislang nicht). Andere berichteten von der grundsätzlichen Schwierigkeit, sich überhaupt auf eine Meditation einzulassen. Tut man es dann, entdeckt man, dass man in der neuen Ruhe mit einem Male von ganz vielen alltäglichen Erinnerungen, ungelösten Problemen usw. praktisch ‚überrannt‘ wird (Unruhe durch Ruhe). Eine andere Teilnehmerin, die auch ziemlich neu ist im Bereich Meditation, berichtete, dass ihr das gleichmäßige Atmen und das Fokussieren auf den Atem geholfen hat, sich nicht ablenken zu lassen. Sie konnte die Zeit sehr entspannt genießen.

IDEEN FÜR NÄCHSTES TREFFEN

Angesichts der vielen interessanten Gedanken bei diesem Treffen gelang es nicht, in der kurzen verbleibenden Zeit, konkrete Vorschläge für das nächste Treffen zu formulieren. Wir sind so verblieben, dass jede(r) TeilnehmerIn nach Erhalt des Protokolls Vorschläge per Email schicken kann. Entweder ergibt sich daraus dann ein konkreter Vorschlag oder der Koordinator muss halt wieder ran 🙂

Der Termin für das nächste Treffen ist So, der 11.Juni 2017 (und dann nochmals am So 16.Juli 2017; danach Pause bis Oktober).

 

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